Herbert Gruhl (* 22. Oktober 1921 in Gnaschwitz, Sachsen; † 26. Juni 1993 in Regensburg, Bayern) war ein deutscher Politiker (CDU, GAZ/GRÜNE, ÖDP, UÖD), Umweltschützer (BUND) und Schriftsteller. Als Autor erlangte er vor allem durch sein 1975 erschienenes Buch Ein Planet wird geplündert – Die Schreckensbilanz unserer Politik größere Bekanntheit.
Gruhl wurde 1969 für die CDU in den Bundestag gewählt, dem er bis 1980 angehörte. Von 1975 bis 1977 war Gruhl Bundesvorsitzender des kurz zuvor gegründeten Bund für Umwelt- und Naturschutz Deutschland (BUND). Aufgrund von unüberbrückbaren Differenzen in der Umweltpolitik trat er am 12. Juli 1978 aus der CDU aus und gründete am darauffolgenden Tag die Grüne Aktion Zukunft (GAZ), die sich Anfang 1980 an der Gründung der Grünen beteiligte. Die GAZ setzte sich Anfang 1982 von den Grünen ab. Aus ihr ging die ÖDP hervor, zu deren erstem Bundesvorsitzenden er gewählt wurde. In den späten 1980er Jahren setzte eine „Entfremdung“[1] zwischen ihm und der Parteibasis ein, die in seinem Rücktritt vom Amt des Parteivorsitzenden 1989 ihren Höhepunkt fand. 1990 verließ er die ÖDP, schloss sich der rechtskonservativen Organisation Unabhängige Ökologen Deutschlands (UÖD) an und betätigte sich als Schriftsteller und Autor auch für linksalternative Blätter wie die Tageszeitung.[2]