Karl Reinhold Herbert Schnelle (* 27. April 1913 in Staßfurt; † 23. März 1995) war ein deutscher SS-Hauptsturmführer. Er war eines der Mitglieder der SS-Panzergrenadier-Division Leibstandarte Adolf Hitler (LSSAH), die für das Massaker vom Lago Maggiore verantwortlich waren, den ersten Massenmord an Juden in Italien im September 1943. Schnelle wurde 1968 vom Landgericht Osnabrück wegen Mordes an 22 Personen zu lebenslanger Haft verurteilt, ebenso wie Hans Röhwer und Hans Krüger. Die Urteile wurden jedoch zwei Jahre später vom Bundesgerichtshof wegen angeblicher Verjährung aufgehoben.
In Baveno war Herbert Schnelle Ortskommandant und als Kompanieführer für die Morde an den dortigen Juden verantwortlich. Die SS sah sich genötigt, pro forma Untersuchungen einzuleiten, zog die Leibstandarte kurze Zeit später im Oktober aus Italien ab und setzte sie an der Ostfront ein. Schnelle, der zum Zeitpunkt des Massakers SS-Obersturmführer war, wurde am 30. April 1944 zum SS-Hauptsturmführer d. R. der Waffen-SS ernannt.[1] Eine Reihe der am Massaker unmittelbar Beteiligten fiel noch im weiteren Verlauf des Krieges, als die Leibstandarte in der Normandie, in den Ardennen und bei Budapest aufgerieben wurde.[2]