Die Herz-Lungen-Wiederbelebung (HLW) oder kardiopulmonale Reanimation (auch kardiopulmonale Wiederbelebung) soll einen Atem- und Kreislaufstillstand beenden und damit den unmittelbar drohenden Tod des Betroffenen abwenden. Andere Namen hierfür sind Wiederbelebung, Reanimation und englisch cardiopulmonary resuscitation (CPR). Bei einem Kreislaufstillstand ist es unerlässlich, schnell zu handeln: Bereits nach ungefähr drei Minuten wird das Gehirn nicht mehr genügend mit Sauerstoff versorgt, sodass dort irreversible Schäden auftreten können.
Mit der Herzdruckmassage kann der Restsauerstoff im Blut zirkulieren und so bis zum Eintreffen des Rettungsdienstes bzw. fachlicher Hilfe die Überlebenswahrscheinlichkeit entscheidend erhöht werden. Auch ohne Ersthelferkenntnisse ist es dem medizinischen Laien so möglich, mittels der Basismaßnahmen (basic life support) Leben zu retten oder zumindest zu verlängern. Er soll prüfen, ob die bewusstlose Person noch normal atmet, unter der europaweit gültigen Notrufnummer 112 den Rettungsdienst rufen sowie bei Erwachsenen auf einem nicht nachgebenden Untergrund fest und 100 bis 120 Mal pro Minute das Brustbein in der Mitte des Brustkorbs etwa fünf Zentimeter eindrücken und wieder komplett entlasten und nicht damit aufhören, bis Hilfe eintrifft.[1][2][3] Die Beatmung ist nicht die wichtigste Maßnahme bei Menschen mit plötzlichem Herz-Kreislauf-Stillstand. Zentral und effektiv ist die Herzdruckmassage. Nach Möglichkeit sollte sie durch eine Beatmung (z. B. Mund-zu-Mund-Beatmung) ergänzt werden. Bei Erwachsenen wird empfohlen, 30 Mal zu drücken und danach zweimal zu beatmen. Zur Findung des Rhythmus eignen sich unter anderem[4] Stayin’ Alive oder Highway to Hell.[5]
Sofern in der Nähe vorhanden, kann auch ein automatisierter externer Defibrillator (AED) eingesetzt werden. Erweiterte Maßnahmen (advanced life support) erfordern speziell ausgebildetes Personal mit entsprechenden Hilfsmitteln bzw. Geräten und werden von Mitarbeitern des Rettungsdienstes, einem Notarzt oder auch dem medizinischen Fachpersonal im Krankenhaus durchgeführt. Dabei kommen die Gabe von Medikamenten, die Intubation, professionelle Defibrillation und äußere (transkutane) Herzschrittmacher zum Einsatz. Dennoch ist die Prognose wiederbelebter Patienten schlecht, die längerfristige Überlebensrate (Zeitpunkt der Krankenhausentlassung) liegt zwischen zwei und sieben Prozent.[6]
Diesem Artikel liegen die Reanimationsrichtlinien des European Resuscitation Council (ERC) von 2015 zugrunde (Aktuelle Version: März 2021[7]). Die praktische Umsetzung weicht in verschiedenen Ländern, medizinischen Institutionen und Hilfsorganisationen davon ab.
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