Hiat

Der Hiat oder Hiatus (lateinisch hiatus ‚Kluft, Vokalzusammenstoß‘) bezeichnet in der Sprachwissenschaft (Linguistik) den Fall, dass auf beiden Seiten einer Silbengrenze ein Vokal oder Diphthong steht, z. B. Ru-ine oder Re-aktion. Solche Vokalfolgen sind in manchen Sprachen unerwünscht. Zu ihrer Vermeidung werden in verschiedenen Sprachen, darunter Englisch, Französisch und Spanisch, Regeln des externen Sandhi befolgt.

Sie können entweder durch das Einschieben von Konsonanten oder Lautgruppen verhindert werden oder durch das Auslassen eines der Vokale. Man spricht in diesen Fällen von Hiatvermeidung. Laute und Zeichen, die zur Hiatvermeidung eingeschoben werden, nennt man Hiattilger[1] oder Hiattrenner.[2]

  1. Hiat(us). In: Hadumod Bußmann: Lexikon der Sprachwissenschaft. 4., durchgesehene Auflage. Kröner, Stuttgart 2008, ISBN 978-3-520-45204-7.
  2. Kluge: Etymologisches Wörterbuch der deutschen Sprache. Bearbeitet von Elmar Seebold. 24., durchgesehene und erweiterte Auflage. de Gruyter, Berlin / New York 2002, ISBN 3-11-017472-3, S. XXXIX.

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