Hohentwiel

Hohentwiel

Der Hohentwiel 2009 (Westansicht)

Höhe 696,2 m ü. NHN
Lage Baden-Württemberg, Deutschland
Gebirge Hegauer Vulkanlandschaft
Dominanz 5,3 km → Hohenstoffeln
Schartenhöhe 176 m ↓ Einschartung zum Staufen
Koordinaten 47° 45′ 53″ N, 8° 49′ 8″ OKoordinaten: 47° 45′ 53″ N, 8° 49′ 8″ O
Topo-Karte Landeskarte der Schweiz 1:25'000 Blatt 1012 Singen[1]
Hohentwiel (Baden-Württemberg)
Hohentwiel (Baden-Württemberg)
Typ Quellkuppe
Gestein Tuff, Phonolith
Alter des Gesteins Langhium, Tortonium
Besonderheiten Triangulationspunkt 1. Ordnung (Schweiz)

Umgebung des Hohentwiel

Der Hohentwiel ist ein 696,2 m ü. NHN[2] hoher Berg in Deutschland im Hegau in der Nähe des Bodensees. Auf dem Berg befindet sich die Festungsruine Hohentwiel. Er ist der Hausberg Singens und besteht hauptsächlich aus einem Phonolith-Schlotpfropfen.[3] Vor 15 Millionen Jahren begann eine Phase aktiven Vulkanismus, in der der Hohentwiel ein Vulkan war. In einer zweiten, vor ungefähr acht Millionen Jahren beginnenden Vulkanismusphase konnte das Magma nicht mehr an die Oberfläche vordringen und bildete die charakteristische Quellkuppe, die in den Kaltzeiten des Quartärs durch Abtragungen der Gletscher freigelegt wurde. Die wichtigsten Gesteine, die den Berg aufbauen, sind Phonolith und Deckentuff. An Vegetation herrschen darauf Trockenrasen und Bewaldung vor. In den Felsen und Mauern der Ruine lebt beispielsweise die seltene Italienische Schönschrecke.

Seit 9000 Jahren siedeln Menschen an den Hängen des Hohentwiel. Nachgewiesen sind Spuren aus der Jungsteinzeit, Rössener Kultur, La-Hoguette-Gruppe und der Kelten. Eine erste Befestigung des Berges um das Jahr 915 ist nachgewiesen. Die mittelalterliche Burg wurde ständig erweitert. Zu Beginn des 16. Jahrhunderts ging sie in den Besitz der Württemberger über, die sie zu einer Staatsfestung ausbauten. Im Dreißigjährigen Krieg wurde die Festung fünfmal erfolglos belagert. Unter Napoleon wurde sie geschleift und entwickelte sich schon bald danach zu einer Touristenattraktion. Im Jahr 2008 besuchten 86.000 Menschen die Ruine.

Eine Besonderheit ist das höchste Weinbaugebiet Deutschlands auf einer Höhe von 562 m ü. NHN: An der Südseite des Berges liegen zwei Weingüter. Der nördliche Teil des Hohentwiel ist seit 1988 für die Bundesautobahn 81 auf einer Länge von über 800 Metern untertunnelt.

  1. Referenzfehler: Ungültiges <ref>-Tag; kein Text angegeben für Einzelnachweis mit dem Namen LK1012.
  2. Karten und Daten des Bundesamtes für Naturschutz (Hinweise)
  3. Johannes Baier, Armin Scherzinger: Das Vulkanfeld im Hegau. In: Aufschluss 72(2), 2021, S. 58–69.

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