Die Horch-Pkw waren im Deutschen Reich der 1930er Jahre die meistverkauften Wagen in der Oberklasse. Das in Zwickau 1904 von August Horch gegründete Unternehmen baute ab 1927 nur noch Pkw mit Achtzylindermotoren, davon über 13.900 Horch 8 bzw. 850 mit bis zu 5-Liter-Reihenmotoren und ab 1933 mehr als 11.600 Horch 830/930 mit den kleineren V-Motoren. Horch-Pkw waren mit großem Abstand Marktführer vor den Mercedes- oder Maybach-Wagen und die Horch 600/670 waren neben dem Maybach Zeppelin DS 8 die einzigen deutschen Pkw mit Zwölfzylindermotor.
Das Werk gehörte ab Juni 1932 zur Auto Union AG, Chemnitz. Diese begann im Jahr darauf in Zwickau mit der Entwicklung und Fertigung ihrer Grand-Prix-Wagen. Die bei Horch gebauten Auto-Union-Rennwagen errangen zahlreiche Siege.
Kriegsbedingt mussten alle deutschen Fahrzeughersteller im Herbst 1940 die Produktion ziviler Pkw einstellen. Zusammen mit dem benachbarten Werk Audi des Auto-Union-Konzerns war Horch mit Rüstungsproduktionen ausgelastet und setzte dafür auch Zwangsarbeiter ein.
Nach Kriegsende gehörte Zwickau zur sowjetischen Besatzungszone. Nach dem Abtransport von Maschinen im Rahmen von Reparationsleistungen wurden die dort gelegenen Werke der Auto Union aufgrund des Volksentscheids in Sachsen 1946 verstaatlicht. Anfang Mai 1958 entstand aus der Fusion des Volkseigenen Betriebes Sachsenring Kraftfahrzeug- und Motorenwerke Zwickau (bis Februar 1957: VEB Horch Kraftfahrzeug- und Motorenwerke Zwickau) mit dem VEB Automobilwerk Zwickau (AWZ, bis 1955: VEB Kraftfahrzeugwerk Audi Zwickau) der VEB Sachsenring Automobilwerke Zwickau, Hersteller des bis Ende April 1991 gebauten Kleinwagens Trabant.
Auf dem ehemaligen Horch-Gelände an der Crimmitschauer Straße in Zwickau befindet sich heute u. a. die Sachsenring Karosseriemodule GmbH. Für den 1914/15 gebauten und unter Denkmalschutz stehenden Horch-Hochbau ist noch keine neue Verwendung gefunden worden.[1]
Im Jahr 2021 griff Audi die Modellbezeichnung Horch wieder für eine besonders luxuriös ausgestattete Version des A8 D5 auf. Das Modell ist nur für den chinesischen Markt vorgesehen und steht in Konkurrenz zur Mercedes-Maybach S-Klasse.[2]