Als Hyperdulie (lateinisch cultus hyperduliae, deutsch auch „übersteigende Hochschätzung“ oder „Hochdienst“) wird von der klassischen katholischen Dogmatik die besondere Verehrung der Gottesmutter Maria durch die Kirche bezeichnet. Danach ist der Verehrungsgrad Mariens zwar wesentlich geringer als die allein Gott zustehende Anbetung (cultus latriae), übersteigt aber aufgrund ihrer Würde, Heiligkeit und Verehrungswürdigkeit als Gottesmutter die den Engeln und übrigen Heiligen gebührende Verehrung (Dulie, cultus duliae, griechisch δουλεία).
Der griechisch-lateinische Neologismus hyperdulia tritt erst im Hochmittelalter auf. Die biblischen Grundlagen der Hyperdulie finden sich im Lukasevangelium: Lk 1,28.42.48 EU und Lk 11,27 EU. Bei den Kirchenvätern ist die Hyperdulie der Sache nach seit dem 4. Jahrhundert n. Chr. nachweisbar.