Der Hyperrealismus, auch Superrealismus, ist eine Kunstrichtung, die Malerei und Skulptur, aber auch Fotografie und Film umfasst. Der Realismus war immer ein wichtiges Element in der Reihe der Stilrichtungen in der Kunst.[1] Der Hyperrealismus ist eine Weiterentwicklung des Realismus und benachbart zur Pop Art. Sein Ideal ist nicht unbedingt eine exakte lebenstreue Nachbildung, wie sie typisch für den Realismus ist, sondern eine fotorealistische Übersteigerung der Wirklichkeit, eine „überschärfte Realität“.[2] Die Abstraktion wird zurückgewiesen.
Wesentliches Element des Hyperrealismus ist der Verzicht auf subjektive Interpretation durch den Künstler.[3] Der Hyperrealismus nutzt Ausdrucksmittel des Fotorealismus, bei dem Bildinhalte mit einer an eine Fotografie erinnernden Detailgenauigkeit gemalt werden.[4] Während der Fotorealismus durch die brillante, realistische Darstellung vor allem schön sein will, stellt der Hyperrealismus in der Darstellung kühl und profan „überspitzt verstörender“[5] Wirklichkeit die Frage nach dem Wesen der Dinge in einen fast schon ironischen, existentialistischen Kontext. So sind beispielsweise die Landschaftsgemälde von Gottfried Helnwein größtenteils Werke des Fotorealismus, da sie in erster Linie „schön“ sind, aber nicht den verstörenden Charakter seiner Porträts aufweisen. Diese sind dagegen aufgrund der durch den Künstler sichtbar gemachten Narben und Wunden eher dem Hyperrealismus zuzuordnen; die Grenzen sind fließend, wobei es „irrelevant ist, ob diese Bilder fotografiert oder gemalt sind“.[6]