Hypertext (IPA: , ; Wortbildung aus altgriechisch ὑπέρ hyper-, deutsch ‚über, oberhalb, über … hinaus‘ und lateinisch texere ‚weben, flechten‘) ist ein Text mit einer netzförmigen, dynamischen Struktur, in der die gewohnte Ordnung (lineare Sequenzialität) statischer gedruckter Publikationen technisch aufgebrochen wird.
Vom typischen Buch unterscheidet er sich dadurch, dass er nicht dafür geschrieben ist, von Anfang bis Ende in der veröffentlichten Reihenfolge gelesen zu werden. Er wird in Auszeichnungssprachen geschrieben, die neben für den Leser nicht sichtbaren Gestaltungsanweisungen auch Hyperlinks enthalten, also Querverweise zu entfernten Textpassagen oder anderen Dokumenten im Netzwerk. Die gebräuchlichste Auszeichnungssprache für Internetdokumente ist die Hypertext Markup Language (HTML), die allgegenwärtig ist. Ein Hypertext kann informatisch als Netzwerk aus Hypertext-Knoten beschrieben werden, die durch Hyperlink-Kanten verbunden sind.
Das Konzept geht auf Vannevar Bushs Memex aus dem Jahr 1945 zurück. Der Begriff wurde 1965 von Ted Nelson geprägt. Die Erfindung des Hypertextes ist kulturhistorisch eng mit dem enzyklopädischen Gedanken und der Idee der Universalbibliothek verbunden und sollte praktisch zur Auffindbarkeit von publizierten Forschungsergebnissen und zur Entwicklung besserer Schreibmaschinen beitragen. Die maßgebliche Definition[1] liefert das World Wide Web Consortium (W3C).