Hypnagogie

Hypnagogie (von altgriechisch ὕπνος hýpnosSchlaf“ und ἀγωγός agōgós „führend“) oder hypnagogischer Zustand bezeichnet einen Bewusstseinszustand, der beim Einschlafen oder Tagschlafen auftreten kann. Eine Person im hypnagogen Zustand kann visuelle, auditive und taktile Halluzinationen erleben, unter Umständen, ohne sich bewegen zu können (Schlafparalyse). Obwohl der Person bewusst ist, dass sie halluziniert, kann sie in den meisten Fällen nicht darauf reagieren.

Der Übergang vom Wachsein zum hypnagogen Zustand vollzieht sich fließend. Auch wenn das Wachdenken vorwiegend abstrakt ist, wird es im Hintergrund vom „anschaulichen“ Denken begleitet.[1] Die nach außen gerichtete Aufmerksamkeit ist herabgesetzt, das abstrakte Denken aber nicht völlig abgeschaltet. Die Gedanken reihen sich lockerer und ungezielter aneinander, mehr analog als logisch verknüpft.

Der Bewusstseinszustand in der Phase des Erwachens wird als Hypnopompie (von griechisch hypnos und πομπή pompé „wegschicken“), Hypnopompia oder hypnopompischer Zustand bezeichnet. Der Begriff wurde von dem englischen Literaten Frederic W. H. Myers geprägt.

  1. H. Schultz-Henke: Traumanalyse. In: Jutta von Graevenitz (Hrsg.): Bedeutung und Deutung des Traumes in der Psychotherapie. Wissenschaftliche Buchgesellschaft, Darmstadt 1986, S. 242.

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