I. G. Farbenindustrie AG
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Rechtsform | Aktiengesellschaft |
Gründung | 2. Dezember 1925 |
Auflösung | 31. Oktober 2012[1] |
Auflösungsgrund | Liquidation/Insolvenz |
Sitz | Frankfurt am Main |
Branche | Chemische Industrie |
Die I. G. Farbenindustrie AG (I. G. für Interessengemeinschaft, kurz I. G. Farben, heute meist I.G. Farben oder IG Farben) war ein deutscher Chemie- und Pharma-Konzern, der Ende 1925 aus der Fusion von sechs deutschen Unternehmen entstand – Agfa, BASF, Bayer, Hoechst, Chemische Fabrik Griesheim-Elektron und Chemische Fabrik vorm. Weiler-ter Meer. Aufgrund früherer Zusammenschlüsse gehörten auch die Unternehmen Cassella und Chemische Fabrik Kalle der neu gegründeten I.G. Farben an, obwohl sie formal keine Vertragspartner der Fusion waren.[2] Die I.G. Farben hatte ihren Sitz in Frankfurt am Main. Sie wuchs in der Zeit des Nationalsozialismus unter anderem durch Enteignungen zum größten europäischen Unternehmen und größten Chemie- und Pharmakonzern der Welt.
Heute ist das Unternehmen vornehmlich mit den in der Zeit des Nationalsozialismus begangenen Kriegsverbrechen assoziiert. Die IG expandierte durch „Arisierung“ vormals jüdischer Konkurrenten, beutete als Rüstungsunternehmen eine große Zahl an Zwangsarbeitern aus und errichtete mit dem KZ Auschwitz III Monowitz das erste privat finanzierte Konzentrationslager. Mehrere Manager trugen den Titel Wehrwirtschaftsführer. Nach Kriegsende beschlagnahmte der Alliierte Kontrollrat das Vermögen der I.G. Farben AG und ordnete die Aufspaltung des Unternehmens an. Im I.G.-Farben-Prozess mussten sich 23 leitende Angestellte des Unternehmens für die Plünderungen ausländischer Betriebe in den ehemaligen deutschen Feindländern Polen, Norwegen, Frankreich und der Sowjetunion verantworten. Ein weiterer Straftatbestand war die Versklavung, oftmals mit Todesfolge, der Häftlinge des KZs Auschwitz III Monowitz, sowie die Herstellung von Giftgas (Zyklon B) und dessen Lieferung an die SS zum Zwecke der massenhaften Tötung von Menschen. Zwölf Mitarbeiter wurden zu Haftstrafen verurteilt.
Im Jahr 1952 wurde die I.G. Farben in den drei westlichen Besatzungszonen zunächst in zwölf eigenständige Unternehmen aufgeteilt, von denen nach anschließenden Zusammenlegungen vier eigenständig blieben: BASF, Bayer, Hoechst und die kleinere Cassella. Die I.G. Farben ging 1952 in Liquidation. Das Abwicklungsverfahren dauerte rund 60 Jahre. Nach der Insolvenz Ende 2003 wurde die I. G. Farbenindustrie AG i. L. zum 31. Oktober 2012 im Handelsregister gelöscht.