Ein idealer Tiefpass, auch als si-Filter, gelegentlich als Küpfmüller-Tiefpass (KTP)[1][2] und im englischen meist als Sinc-Filter bezeichnet, ist in der Signalverarbeitung ein Tiefpass mit der folgenden idealen Übertragungsfunktion: Unterhalb einer bestimmten Grenzfrequenz mit der Bandbreite B werden alle Frequenzanteile durch das Filter hindurchgelassen, oberhalb der Grenzfrequenz B werden alle Frequenzanteile blockiert. Der ideale Tiefpass spielt als Modell in der Filtertheorie eine wichtige Rolle, beispielsweise beim Nyquist-Shannon-Abtasttheorem.
Ein idealer Tiefpassfilter ist in der Theorie gut beschreibbar, in Praxis allerdings nicht realisierbar. Dies liegt an der nichtkausalen und unendlich langen Impulsantwort. Ein idealer Tiefpassfilter zeigt am Ausgang des Filters bereits eine Reaktion, bevor das auslösende Signal am Filtereingang anliegt. Reale Tiefpassfilter nähern sich daher der Übertragungsfunktion des idealen Tiefpass nur an, erreichen sie aber nie, da sie sonst eine unendliche Gruppenlaufzeit hätten.