Imperfektiver Aspekt

Der imperfektive Aspekt ist ein Begriff der Sprachwissenschaft. Er bezieht sich im Gegensatz zum perfektiven Aspekt auf Verbformen, die Ereignisse und Zustände als unabgeschlossen, andauernd oder wiederholt darstellen.

Der imperfektive Aspekt eignet sich von daher für Aussagen über die Gegenwart, da die Gegenwart sich wie ein Zeitpunkt verhält, in dem viele Arten von Ereignissen nicht vollständig enthalten sein könnten. In Sprachen mit Aspektsystemen kann es daher sein, dass der perfektive Aspekt auf Vergangenheitsformen beschränkt ist, wogegen nur die imperfektive Form Gegenwartsbezug haben kann. Auch Verben, die abstrakte und somit zeitlose Situationen beschreiben, werden oft nur im imperfektiven Aspekt dargestellt.

Gelegentlich wird die Bezeichnung (inkorrekterweise) auch für die Bestimmung einer Form innerhalb der Aktionsarten eingesetzt.[1] Gemeint ist mit „imperfektives Verb“ dann eigentlich ein Verb mit „durativer Aktionsart“.

  1. Dieser Sprachgebrauch geht zurück auf: Gerd Helbig, Joachim Buscha: Deutsche Grammatik. Erstausgabe im Verlag Enzyklopädie, Leipzig 1970, viele spätere Auflagen, zuletzt Neubearbeitung 2001 im Langenscheidt Verlag.

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