Infantizid (Zoologie)

Infantizid (von lat. infanticidium, „Kindestötung“; abgeleitet aus lat. infans „Kind“ und cidere „Tötung“) ist ein aus dem Englischen (infanticide) entlehnter Fachausdruck für das Töten von Nachkommen der eigenen Art. Während man ihn im Englischen ganz allgemein mit Bezug auf Tiere und Menschen benutzt, wird er im Deutschen eher in Bezug auf Tiere verwendet und ist insofern abgrenzbar gegenüber dem ausschließlich auf Menschen bezogenen Begriff Kindstötung.

Der Infantizid wird unter anderem als Fortpflanzungsstrategie angewendet, da insbesondere die Weibchen von Säugetieren oft nur empfängnisbereit werden, wenn sie keine Jungtiere führen. Zu den weiteren Gründen zählen der Wechsel des Alphatieres, Ressourcenknappheit, Überbevölkerung etc.

Der Infantizid im Tierreich ist nicht notwendig mit Kannibalismus verbunden, also mit dem Auffressen der getöteten Artgenossen. Werden die Nachkommen gefressen, so spricht man von Kronismus, nach dem griechischen Titan Kronos, der seine Kinder auffraß.[1]

  1. Kronismus. Auf: spektrum.de, eingesehen am 23. Juni 2016.

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