Instinkttheorie

Als Instinkttheorie, präziser: als „physiologische Theorie der Instinktbewegungen“,[1] bezeichneten die Vertreter der klassischen vergleichenden Verhaltensforschung (Ethologie) ein Gesamtkonzept, mit dessen Hilfe sie sämtliche beobachtbaren und als angeboren gedeuteten Verhaltensweisen der Tiere unter einem einheitlichen Gesichtspunkt betrachteten. Die Instinkttheorie wurde in den 1930er-Jahren vor allem von Konrad Lorenz und Nikolaas Tinbergen ausgearbeitet und basiert auf der Annahme, das Verhalten der Tiere werde durch klar gegeneinander abgrenzbare Instinkte verursacht und gelenkt. „Die konkreten Modellvorstellungen, die schon frühzeitig – vor allem im Hinblick auf die inneren ‚Antriebsenergien‘ – heftig kritisiert worden sind, haben heute nur noch historische Bedeutung.“[2]

  1. Konrad Lorenz: Vergleichende Verhaltensforschung. Grundlagen der Ethologie. Springer, Wien und New York 1978, S. 5, ISBN 978-3-7091-3098-8.
  2. Peter Kuenzer: Das Schlüsselreizkonzept der klassischen Ethologie aus heutiger Sicht. In: Gerd-Heinrich Neumann und Karl-Heinz Scharf (Hrsg.): Verhaltensbiologie in Forschung und Unterricht. Ethologie – Soziobiologie – Verhaltensökologie. Aulis Verlag Deubner, Köln 1994, S. 36–37, ISBN 3-7614-1676-8.

From Wikipedia, the free encyclopedia · View on Wikipedia

Developed by Tubidy