Intelligenzaktion

Karte mit Erschießungsorten der Intelligenzaktion im Reichsgau Danzig-Westpreußen
Hinrichtung von Polen durch Einsatzgruppen am 20. Oktober 1939 in Kórnik
Öffentliche Hinrichtung von Geiseln auf dem Altmarkt Bromberg (Bydgoszcz) am 9. September 1939
Volksdeutscher Selbstschutz beim Massaker von Piaśnica, 1939
Sonderfahndungsbuch Polen, herausgegeben vom Reichskriminalpolizeiamt
Sonderfahndungsbuch Polen – Anfangsbuchstabe „G“. Die Abkürzung E K (Einsatzkommando) bedeutet, dass die Personen den Einsatzgruppen der Sicherheitspolizei und des SD zu übergeben waren.

Die Intelligenzaktion war ein deutscher Akt des Völkermordes, der sich gegen die polnische Elite und insgesamt die gebildete Schicht im deutsch besetzten Polen richtete. Etwa 50.000 Lehrer, Priester, Vertreter des Landadels, Freiberufler, soziale und politische Aktivisten und pensionierte Militäroffiziere wurden planmäßig ermordet. Weitere 50.000 wurden in Konzentrationslager deportiert, wo nur ein kleiner Prozentsatz überlebte.[1] Unter „Intelligenz“ wurde nicht nur eine bestimmten soziale Schicht aufgrund der Bildung und des sozialem Status verstanden, sondern ein Führungselement, dessen Haltung und Aktivitäten als Bedrohung für die Konsolidierung der Macht der Besatzer angesehen wurden.[2] So blieben auch Bauern, Handwerker und Vertreter anderer Berufe nicht von Repressionen verschont, was sich am Beispiel des Regierungsbezirks Ciechanów beobachten lässt.[3]

Die Tötungen begannen nach dem Überfall auf Polen im September 1939, dauerten bis April 1940 und beschränkten sich zunächst auf die in das Deutsche Reich eingegliederten Gebiete Danzig-Westpreußen und Wartheland. Grundlage für die Einleitung von Verhaftungen und Deportationen in Konzentrationslager im April 1940 war ein Befehl des Reichssicherheitshauptamtes (RSHA) unter Reinhard Heydrich vom 2. April 1940.

Anschließend wurde im gesamten Generalgouvernement die „AB-Aktion“ (Außerordentliche Befriedungsaktion) zwischen Mai und Juli 1940 durchgeführt.

In einigen lokalen Kreisen wird diese Aktion mit anderen Namen bezeichnet. In der Umgebung von Gąbin nennt man sie zum Beispiel Aktion zur Verhaftung von Powjaken, womit Angehörige der POW gemeint sind.

  1. Maria Wardzyńska: Był rok 1939. Operacja niemieckiej policji bezpieczeństwa w Polsce: „Intelligenzaktion”. Warschau: IPN, 2009, ISBN 978-83-7629-063-8, S. 74.
  2. M. Wardzyńska: „Intelligenzaktion“ na Warmii, Mazurach i północnym Mazowszu, „Biuletyn IPN” 2003/2004, Nr. 12/1, S. 38.
  3. M. Przegiętka: Akcja Gestapo przeciwko polskiej inteligencji w rejencji ciechanowskiej. Aresztowani i deportowani do obozów koncentracyjnych w III Rzeszy w kwietniu 1940, Warschau 2020, Anhang.

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