Die Intelligenzaktion war ein deutscher Akt des Völkermordes, der sich gegen die polnische Elite und insgesamt die gebildete Schicht im deutsch besetzten Polen richtete. Etwa 50.000 Lehrer, Priester, Vertreter des Landadels, Freiberufler, soziale und politische Aktivisten und pensionierte Militäroffiziere wurden planmäßig ermordet. Weitere 50.000 wurden in Konzentrationslager deportiert, wo nur ein kleiner Prozentsatz überlebte.[1] Unter „Intelligenz“ wurde nicht nur eine bestimmten soziale Schicht aufgrund der Bildung und des sozialem Status verstanden, sondern ein Führungselement, dessen Haltung und Aktivitäten als Bedrohung für die Konsolidierung der Macht der Besatzer angesehen wurden.[2] So blieben auch Bauern, Handwerker und Vertreter anderer Berufe nicht von Repressionen verschont, was sich am Beispiel des Regierungsbezirks Ciechanów beobachten lässt.[3]
Die Tötungen begannen nach dem Überfall auf Polen im September 1939, dauerten bis April 1940 und beschränkten sich zunächst auf die in das Deutsche Reich eingegliederten Gebiete Danzig-Westpreußen und Wartheland. Grundlage für die Einleitung von Verhaftungen und Deportationen in Konzentrationslager im April 1940 war ein Befehl des Reichssicherheitshauptamtes (RSHA) unter Reinhard Heydrich vom 2. April 1940.
Anschließend wurde im gesamten Generalgouvernement die „AB-Aktion“ (Außerordentliche Befriedungsaktion) zwischen Mai und Juli 1940 durchgeführt.
In einigen lokalen Kreisen wird diese Aktion mit anderen Namen bezeichnet. In der Umgebung von Gąbin nennt man sie zum Beispiel Aktion zur Verhaftung von Powjaken, womit Angehörige der POW gemeint sind.