Mit dem Begriff Interferenz bezeichnet man in der Sprachwissenschaft die Übertragung muttersprachlicher Strukturen auf äquivalente (gleichwertige) Strukturen einer Fremdsprache und umgekehrt oder von Strukturen eines Dialekts auf die zugehörige Standardsprache und umgekehrt. Das betrifft Strukturen semantischer, grammatischer (morphosyntaktischer), idiomatischer, phonologischer und gestikulatorischer Art in der Ausgangssprache, deren Übernahme in die Zielsprache von kompetenten Hörern oder Lesern dort als falsch oder irreführend betrachtet werden und die gegebenenfalls so zu Missverständnissen oder zu unverständlichen Sätzen führen können. Der Begriff wurde zuerst von Uriel Weinreich eingeführt.
Interferenz ist nicht zu verwechseln mit Code-Switching, also der Fähigkeit, in einer Interaktion zwischen mehreren Sprachen zu wechseln.