Ironie

Beispiel für Ironie: Gewarnt wird nicht nur vor einem bösen Hund, was normal wäre, sondern gleich vor einer ganzen bösen Familie, die hier wohnt. Gemeint ist wohl, dass die Familie gar nicht böse ist, sondern Humor hat.

Ironie (altgriechisch εἰρωνεία eirōneía, wörtlich „Verstellung, Vortäuschung“) bezeichnet zunächst eine rhetorische Figur (auch als rhetorische Ironie oder instrumentelle Ironie bezeichnet).[1] Dabei behauptet der Sprecher etwas, das seiner wahren Einstellung oder Überzeugung nicht entspricht, während er diese jedoch für ein bestimmtes Publikum ganz oder teilweise durchscheinen lässt. Sie kann dazu dienen, sich von den zitierten Haltungen zu distanzieren oder sie in polemischer Absicht gegen angesprochene Personen zu wenden.

Seit dem Ende des 18. Jahrhunderts bezeichnet Ironie auch eine literarisch-philosophische Haltung (romantische Ironie), in der das Kunstwerk seinen eigenen Entstehungsprozess mit darzustellen scheint.

In Bezug auf Ereignisse wird der Begriff Ironie oft auf ein Handeln des – personifiziert gedachten – Schicksals bezogen, wenn Absicht und Zufall auf besondere, meist unvorhersehbare Weise aufeinander bezogen sind (entweder antizipatorisch oder antagonistisch). Dabei ist auch von „Ironie des Schicksals“, „Ironie der Geschichte“ oder „Ironie des Lebens“ die Rede (metaphysische Ironie).

  1. Norbert Groeben, Brigitte Schelen: Produktion und Rezeption von Ironie. Band 1, Narr, Tübingen 1984, ISBN 3-87808-863-9, S. 2.

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