Die Schnellboote der Jaguar-Klasse (Marinebezeichnung: Klasse 140/141) waren die ersten nach dem Zweiten Weltkrieg neu entwickelten Kriegsschiffe der deutschen Bundesmarine. Sie wurden nach dem ersten in Dienst gestellten Boot Jaguar (S 1) benannt. Ihr Haupteinsatzgebiet war die Ostsee.
Mit diesem Typ wurden die Erfahrungen des Schnellbootbaus aus dem Krieg fortentwickelt. Die Boote waren aus einem inneren Leichtmetallgerüst mit Holzbeplankung sehr leicht konstruiert. Der Antrieb durch vier Dieselmotoren verlieh ihnen Geschwindigkeiten von über 40 Knoten (etwa 80 km/h). Die Torpedoschnellboote zeichneten sich dabei durch gute Seegängigkeit und große Reichweite aus und hätten darum nicht nur zur Küstenverteidigung, sondern auch offensiv im freien Seeraum eingesetzt werden können. Allerdings konnten die Boote mit ihrer Besatzung von 39 Mann nur wenige Tage ununterbrochen auf See bleiben, da während Einsatzfahrten unter Gefechtsbedingungen praktisch keine Schlafpausen möglich waren. Außerdem war ihre Bewaffnung mit vier ungelenkten Torpedos schon bald nach der Indienststellung überholt.
Von der Klasse 140 wurden 20 Boote gebaut, die von 1957 bis 1975 im 3. und 5. Schnellbootgeschwader im Dienst waren. Die Klasse 141 war bis auf die Motorisierung baugleich. Die zehn gebauten Boote dieser Klasse bildeten von 1958 bis 1976 das 2. Schnellbootgeschwader. Sie wurden zunächst als zweite Gruppe der Jaguar-Klasse angesehen, später aber auch als Seeadler-Klasse bezeichnet, ebenfalls benannt nach dem ersten Boot dieser Baureihe. Nach der Außerdienststellung gab die Bundesmarine die Boote der Klasse 140 überwiegend an die Türkei ab und ersetzte sie durch Boote der Tiger-Klasse (148). Die Boote der Klasse 141 wurden an Griechenland abgegeben und durch solche der Albatros-Klasse (143) ersetzt. Die letzten Boote wurden dort 2005 außer Dienst gestellt. Für den Export nach Indonesien und Saudi-Arabien wurden elf weitgehend baugleiche Boote gebaut.