Jahwist

Mit dem Begriff Jahwist (abgekürzt: J) bezeichnet die historisch-kritische Bibelwissenschaft eine der vermuteten Quellenschriften, die in den fünf Büchern Mose, dem Pentateuch (hebräisch תּוֹרָה Tora), mit editionswissenschaftlicher Methode erschließbar seien.

Die Theorie vom „Jahwisten“ – er bekam diesen Namen, weil die ihm zugeordneten Textpassagen den Namen JHWH (יהוה, rekonstruierte Aussprache: „Jahwe“) für den Gott Abrahams, Isaaks und Jakobs schon vor der Offenbarung dieses Gottesnamens an Mose (Exodus 3,15 ) verwenden – entstand mit der historisch-kritischen Erforschung der Bibel im 18. Jahrhundert, verlor aber seit Mitte des 20. Jahrhunderts teilweise an Zustimmung in der alttestamentlichen Forschung.[1]

Nordreich Israel und Südreich Juda im 9. Jahrhundert v. Chr., nach biblischen Angaben. Dabei stehen die redaktionellen Veränderungen der Texte in Reaktion auf die politischen Konstellationen: der „Jahwist“ auf das vereinigte Königreich unter Salomo, der „Elohist“ auf den Kampf zwischen der JHWH- und Baals-Verehrung im Nordreich, das Deuteronomium auf die assyrische Bedrohung Judas und Jerusalems und die Priesterschrift auf das Babylonische Exil.[2]
  1. Christoph Levin: Jahwist. April 2015 ([1] auf bibelwissenschaft.de)
  2. Melanie Köhlmoos: Exegese und Hermeneutik des Alten Testaments. Text erschienen im „Loccumer Pelikan“ 2/2017 [2]

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