Koordinaten: 36° 21′ 33″ N, 38° 10′ 27″ O
Jebel Khalid (arabisch جبل خالد, DMG Ǧabal Ḫālid) ist eine Ausgrabungsstätte auf einem Felsrücken am Westufer des Euphrat im heutigen Syrien. Da der antike Name der hier gefundenen Siedlung unsicher ist, wurde die Grabungsstätte nach dem Felsrücken benannt. Hier konnten Teile einer seleukidischen Stadt freigelegt werden, deren Reste sich auf einer Fläche von etwa 50 Hektar verteilen. Die Siedlung war eine Gründung des frühen 3. Jahrhunderts v. Chr., wahrscheinlich durch Seleukos I Nikator, der hier anscheinend eine Garnison stationierte, um den Euphrat besser kontrollieren zu können. Sie liegt etwa 50 km südlich von Zeugma und südöstlich von Hierapolis. Die Stadt erstreckte sich entlang des Euphrat auf einer erhöhten Ebene. Das ummauerte Stadtgebiet ist etwa 1200 m lang und 200 bis 300 m breit. Im südlichen Teil befindet sich ein Hügel mit der Akropolis. Hier kamen die Reste eines Statthalterpalastes zum Vorschein. Die Ausgrabungen erfassten überdies einen Tempel, eine Palästra, Teile eines Wohnviertels, Teile der Stadtmauer (2,7 km lang) und Teile der Friedhöfe. Die Einwohnerzahl wurde auf 5000 geschätzt.[1] Die Gründe für das Ende der Stadt sind ungeklärt, könnten aber mit dem generellen Ende der seleukidischen Herrschaft und dem Abzug der Garnison in Verbindung stehen.[2] Danach lebten nur sporadisch Leute auf dem Stadtgebiet.[3]
Nach Geländebegehungen im Jahr 1984 fanden von 1986 bis 2010 Ausgrabungen durch ein australisches Team statt.