Jesuitenschule

Ehemaliges Jesuitenkolleg in Český Krumlov

Jesuitenschulen sind Schulen, die vom Jesuitenorden im Zuge der Gegenreformation gegründet wurden, um den eigenen Nachwuchs auszubilden und Einfluss auf die Erziehung und Ausbildung zukünftiger Entscheidungsträger zu nehmen. Die Schulen gehören zu einer dauerhaften Niederlassung, dem Jesuitenkolleg, als gemeinsamen Wohnhaus der Ordensangehörigen. Dazu gehört ferner in der Regel eine vom Orden betreute Jesuitenkirche. An der Spitze des Kollegs steht ein ernannter Oberer, der Rektor.

Der Jesuitenorden leitet seine Erziehungsgrundsätze von der Welt- und Lebenssicht des Ignatius von Loyola her. 1599 entstand aus der pädagogischen Arbeit des jungen Ordens heraus und für die wachsende Zahl der Kollegien die Ratio Studiorum, eine Art Studienordnung für Jesuitenschulen. Die von den Jesuiten gegründeten Schulen und Universitäten sollten gewährleisten, dass kommende Generationen fest verwurzelt im katholischen Glauben heranwuchsen – modern ausgedrückt, sicherten sie sich damit langfristig die kulturelle Hegemonie. Die Organisation wurde 1558 in den Konstitutionen festgeschrieben. Mit dem jahrzehntelangen Verbot des Ordens gab es 1773 zwar einen starken Einschnitt, doch bestehen weltweit heute wieder jesuitische Bildungseinrichtungen. Auch diese sind von Missbrauchsfällen betroffen.[1]

  1. Kinder- und Jugendschutz, Aufarbeitung. Abgerufen am 26. Februar 2022 (deutsch).

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