Jeu de Paume (französisch für „Spiel mit der Handinnenfläche“) war ein Vorläufer des Tennis, dessen Spiel bereits im Mittelalter in Kreuzgängen belegt ist. Es wird wie beim Squash mit Wänden gespielt. Eine ausführliche Beschreibung seiner Entstehung findet sich in der Geschichte des Tennis. Jeu de paume wurde zum ersten Mal 1250 urkundlich erwähnt, als Mönchen das Spiel gegen Laien verboten wurde.[1] Durch das exakte Zählen der Punkte, ohne Rücksicht auf Rang oder Stand, kann es als eine der ersten modernen Sportarten gelten.[2]
Jeu de Paume war 1908 in London olympische Disziplin sowie bei den Spielen 1924 in Paris und 1928 in Amsterdam Demonstrationssportart. Einziger Olympiasieger in der Geschichte dieser Sportart ist der Amerikaner Jay Gould II.
Heute wird diese Tennisform nur von etwa 10.000 Sportlern betrieben, darunter rund einem Drittel Frauen. Sie verteilen sich auf knapp 50 Courts in Großbritannien (Real Tennis), den Vereinigten Staaten (Court Tennis), Australien (Royal Tennis) und Frankreich (Jeu de Paume). Anders als es der französische Name vermuten lässt, wird Jeu de Paume in der Regel mit einem Holzschläger gespielt, wobei die namensgebenden Ursprünge im Spiel mit bloßer Handfläche[3] bzw. mit Handschuhen liegen.[4]
Die Weltmeisterschaften werden im zweijährlichen Turnus ausgetragen.[5] Dabei ermitteln die vier besten in der Weltrangliste geführten Spieler (mit Ausnahme des amtierenden Weltmeisters) den Herausforderer, der dann in einem Match über sieben Gewinnsätze innerhalb von drei Tagen gegen den Titelverteidiger antritt. Von 1994 bis 2020 war der Australier Robert Fahey Weltmeister in dieser Sportart. Einzig 2016 unterlag er Camden Riviere, holte sich den Titel 2018 aber zurück. Im Jahr 2022 wurde erneut Riviere Weltmeister.[6] Fahey ist als einziger Spieler dieser Sportart als Profi geführt.