Jewgeni Wiktorowitsch Prigoschin

Jewgeni Prigoschin (2023)

Jewgeni Wiktorowitsch Prigoschin (russisch Евге́ний Ви́кторович Приго́жин, wiss. Transliteration Evgenij Viktorovič Prigožin; * 1. Juni 1961 in Leningrad, Russische SFSR, Sowjetunion; † 23. August 2023 bei Kuschenkino, Oblast Twer) war ein russischer Oligarch und Anführer der Gruppe Wagner, einer Privatarmee im Dienste des russischen Staates.

In der Sowjetzeit saß Prigoschin als Krimineller mehrjährige Haftstrafen ab. Nach seiner Entlassung 1990 betätigte er sich in der Sankt Petersburger Gastronomie und lernte den späteren russischen Präsidenten Wladimir Putin kennen, durch dessen Patronage er zu wirtschaftlichem Erfolg und politischem Einfluss gelangte. Unter anderem wurde ihm die Verstrickung in verdeckte Propagandaaktivitäten der russischen Regierung vorgeworfen. Seit 2014 war er der Kopf der Gruppe Wagner, die in mehreren Ländern Afrikas aktiv ist, die sich am russischen Überfall auf die Ukraine beteiligte und der zahlreiche Kriegsverbrechen vorgeworfen werden. Während des russisch-ukrainischen Krieges geriet er in Konflikt mit dem russischen Verteidigungsministerium und rief am 23. Juni 2023 zum Aufstand auf. Er marschierte mit seiner Truppe auf Moskau zu, übernahm kampflos Militäreinrichtungen in Rostow am Don, brach den Aufstand aber schon am folgenden Tag nach Vermittlung des belarussischen Diktators Aljaksandr Lukaschenka ab. Zwei Monate später kamen Prigoschin sowie der militärische Leiter Dmitri Utkin und weitere Wagner-Leute bei einem bisher ungeklärten Flugzeugabsturz ums Leben.


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