Judenta von Hagenbuch

Judenta von Hagenbuch († 4. September 1254 in Zürich) war von 1229 bis 1254 die dritte thurgauische Äbtissin des Fraumünsters in Zürich. Ihr wurde von König Heinrich (VII.) der Titel einer Reichsfürstin zugesprochen. Wegen Streitigkeiten mit der Stadt Zürich bestätigte ihr 1241 König Konrad IV. das Münzrecht. Auf ihren Münzen bildet sie die zwei Köpfe von St. Felix und St. Regula ab,[1] zweien der drei Zürcher Stadtpatrone. In ihren letzten Regierungsjahren ordnete sie den Umbau des Querschiffs der Klosterkirche an,[2] den sie «zur Hälfte ausgeführt habe»,[3] womit wohl die Hälfte der späteren Höhe gemeint ist. Sie begann es in romanischem Stil, während eine ihrer Nachfolgerinnen, Äbtissin Elisabeth von Wetzikon (1270–1298), den grösseren Teil des Querschiffs im gotischen Stil hinzufügte.[4] Judentas (Judiths) Bautätigkeit war auch Heinrich Murer bekannt, der Mitte des 17. Jahrhunderts folgende Kurzbiographie in seine Chronik des Klosters Fraumünster einfügte:

«Iuditha. Nach Verfliesung LXXXI Jahren […]: finden wir Frauw Judith vonn Hagenbuoch so Anno Domini MCCLIII zum Frauw Munster Abbtissin [war] und regierte, die solle auch etwas am Chor im Muenster gebauwen haben.»[5]

Etliche ihrer Grundstückskäufe, -verkäufe, Legat- und Lehensangelegenheiten sind belegt,[6] sie verlieh z. B. dem Zisterzienserkloster Wettingen ein Haus in Zürich[7] oder erwarb in Uri von Burchard von Belp die Leibeigenen gleich mit.[8]

  1. Numismatischer Verlag Fritz-Rudolf Künker: Künker Auktion 130 – The De Wit Collection of Medieval Coins, 1000 Years of European Coinage, Part II: Germany, Switzerland, Austria, Bohemia, Moravia, Hungary, Silesia, Poland, Baltic States, Russia and the golden Horde, S. 383.
  2. Andrea Weibel: Hagenbuch, Judenta von. In: Historisches Lexikon der Schweiz. 5. Februar 2004.
  3. Salomon Vögelin: Das alte Zürich historisch-topographisch dargestellt, oder eine Wanderung durch dasselbe im Jahre 1504; mit Erläuterungen und Nachträgen bis auf die neueste Zeit. Orell, Zürich, 1829, S. 276.
  4. Geschichte. In: fraumuenster.ch. Archiviert vom Original am 29. April 2021; abgerufen am 7. Dezember 2021.
  5. Heinrich Murer: Dominarum Monasterium Thuricense. S. 7v
  6. Franz X. Wöber: Die Miller von und zu Aichholz. Eine genealogische Studie. Teil I: Die Mülner von Zürich und ihr Sturz. (1102–1386). 1. Band: Von den ältesten Zeiten bis zum Tode des Reichvogtes Jacob des Mülners (1287). Gerold, Wien 1893. ISBN 978-5-87861-971-4, S. 144.
  7. Chartularium Sangallense III, Nr. 1199, S. 190
  8. Robert Durrer: Opplingen im Lande Uri : Studien über den Ursprung des Allodialbesitzes burgundischer Dynasten in Uri. In: Jahrbuch für schweizerische Geschichte 24 (1899), S. 15, doi:10.5169/seals-34245.

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