Kabinett Hatoyama | |
---|---|
93. japanisches Kabinett dai-93-dai naikaku | |
Premierminister naikaku sōri-daijin |
Yukio Hatoyama |
Wahl | Abgeordnetenhauswahl 2009 |
Legislaturperiode | 172.–174. Kokkai (45. Shūgiin, 21.–22. Sangiin) |
Ernannt durch | Kaiser Akihito |
Bildung | 16. September 2009 |
Ende | 8. Juni 2010 |
Dauer | 265 Tage |
Vorgänger | Kabinett Asō |
Nachfolger | Kabinett Kan |
Zusammensetzung | |
Partei(en) | DPJ-SDP-NVP-Koalitionsregierung min-sha-koku renritsu seiken |
Minister | 20 (2 Rücktritte) |
Staatssekretäre | 4 Sonderberater des Premierministers 3 parlamentarische Vizechefs des Kabinettssekretariats 22 „Vizeminister“ 25 „parlamentarische Sekretäre“ |
Repräsentation | |
Shūgiin | 321/480 (16.9.2009) |
Sangiin | 125/242 (17.11.2009) |
Mehrheit | * bis 28.9.: Tarō Asō (Shūgiin, LDP)
|
Das Kabinett Hatoyama regierte Japan von der Wahl Yukio Hatoyamas zum Premierminister am 16. September 2009 bis zum 8. Juni 2010, ab dem Rücktritt am 4. Juni 2010 geschäftsführend.
Bei der entscheidenden Abstimmung im Shūgiin, dem Unterhaus, erhielt Hatoyama 327 Stimmen, im Sangiin, dem Oberhaus, 124 Stimmen. Hatoyamas Demokratische Partei (Minshutō, DPJ) hatte zuvor am 30. August 2009 die Shūgiin-Wahl 2009 in einem Erdrutschsieg für sich entschieden.
Das Kabinett wurde am 16. September in der Kantei vorgestellt, anschließend folgte die formale Ernennung durch den Tennō. Dem Koalitionskabinett aus Demokratischer Partei, Sozialdemokratischer Partei (SDP) und Neuer Volkspartei gehörten bei Amtsantritt einschließlich des Premierministers 14 Staatsminister aus dem Shūgiin und vier aus dem Sangiin an. Die SDP verließ die Koalition Ende Mai 2010. Kurz darauf kündigte Yukio Hatoyama seinen Rücktritt an. Am 4. Juni 2010 trat das Kabinett Hatoyama vor der Wahl eines Nachfolgers als Premierminister geschlossen zurück. Der Rücktritt wurde erst bei der formalen Ernennung des nachfolgenden Kabinetts Kan durch den Tennō wirksam.
Von LDP-Politikern wurde das Kabinett wegen des großen Einflusses des ehemaligen DPJ-Vorsitzenden Ichirō Ozawa mit dem Spottnamen „Kabinett Ohato“ (小鳩内閣, Ohato naikaku) bedacht.[1][2] Die Bezeichnung greift einen ähnlichen Namen für das erste Kabinett Nakasone auf, das nach dem einflussreichen Ex-Premier Kakuei Tanaka „Kabinett Tanakasone“ genannt wurde.