Kadenz (Harmonielehre)

In der Harmonielehre bezeichnet Kadenz (italienisch cadenza, von lateinisch cadere ‚fallen, enden‘) meist eine Akkordfolge, die den Abschluss eines Abschnitts oder eines ganzen Stückes bewirkt. In einem allgemeinen Sinn wird der Begriff auch für klischeehafte, oftmals ostinate Kadenzformeln verwendet (z. B. Andalusische Kadenz).

Seit dem 18. Jahrhundert ist der Begriff allerdings mehrdeutig und wird in der Musiktheorie auch für Akkordfolgen verwendet, die einigen Autoren als Grundelement musikalischer Harmonik gelten und nicht notwendigerweise einen Abschluss darstellen. Großen Einfluss hatten hierbei die musiktheoretischen Schriften von Jean-Philippe Rameau. Im späten 19. Jahrhundert hat Hugo Riemann „Kadenz“ zum Prinzip von musikalischer Form insgesamt erklärt. Vor diesem Hintergrund haben sich Begriffe wie „erweiterte Kadenz“ und „Vollkadenz“ etabliert.


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