Kaiser-Heinrich-Bibliothek

Als Kaiser-Heinrich-Bibliothek werden jene mittelalterlichen Handschriften bezeichnet, die nachweislich oder mit großer Wahrscheinlichkeit durch Kaiser Heinrich II. nach Bamberg gebracht wurden und noch heute in der dortigen Staatsbibliothek aufbewahrt werden. Es handelt sich um insgesamt 165 Handschriften, darunter einige der berühmtesten und wertvollsten Codices des Mittelalters wie die Bamberger Apokalypse. Drei der zehn Hauptwerke der ottonischen Buchmalerei, die 2003 von der UNESCO in die Liste des Weltdokumentenerbes aufgenommen wurden, gehören zur Kaiser-Heinrich-Bibliothek. Eine weitere Handschrift in dieser Sammlung, das Lorscher Arzneibuch, wurde 2013 ebenfalls in die Liste des Weltdokumentenerbes aufgenommen. Der besondere historische Wert der Kaiser-Heinrich-Bibliothek liegt vor allem darin, dass aus den Jahrhunderten davor und danach keine vergleichbare Büchersammlung, die direkt auf einen König oder Kaiser zurückgeht, als Sammlung erhalten ist.[1]

  1. Hartmut Hoffmann: Bamberger Handschriften des 10. und des 11. Jahrhunderts (= MGH. Schriften Band 39) Hahn, Stuttgart 1995, S. 102: „Aus dem frühen und hohen Mittelalter ist sie die einzige Bibliothek eines Königs, die als geschlossene Büchersammlung halbwegs auf uns gekommen ist.“

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