Der Kaiserpokal (jap. 天皇杯, Tennōhai; vollständig: 天皇杯全日本サッカー選手権大会, Tennō-hai Zen-Nihon Sakkā Senshuken Taikai) ist der nationale Pokalwettbewerb für japanische Herren-Fußballmannschaften. Er wird seit 1921 ausgetragen und ist damit nicht nur älter als jeder andere nationale Wettbewerb für „nicht traditionell japanische Sportarten“ (wie etwa Sumō), sondern einer der ältesten Fußballwettbewerbe in ganz Asien. Bis in die 1960er-Jahre war der Pokal, der vom japanischen Kaiser gestiftet wird, von Universitätsmannschaften geprägt, danach wurde er von den Werksmannschaften der großen japanischen Konzerne dominiert. Seit der Gründung der japanischen Profiliga J. League 1992 haben stets Profimannschaften im Finale gestanden. Der Kaiserpokal gilt in Japan als zweitwichtigster Titel nach der Meisterschaft und berechtigt zur Teilnahme an der AFC Champions League.
Das Gegenstück im Frauenfußball ist der Kaiserinnenpokal (皇后杯全日本女子サッカー選手権大会, Kōgō-hai Zen-Nihon Joshi Sakkā Senshuken Taikai).
Teilnahmeberechtigt für den Kaiserpokal, dessen Finale seit 1967 im Olympiastadion Tokio stattfindet, sind alle Mannschaften aus den beiden oberen Profiligen (J1, J2) und einige der darunter angesiedelten J3 League, der semi-professionellen Japan Football League und der neun Regionalligen, sowie einige Universitätsmannschaften. Am Kaiserpokal des Jahres 2004 nahmen insgesamt 80 Teams teil, wobei die 16 Erstligisten Freilose bis zur Runde der letzten 32 hatten.
Oft herrscht Konfusion bei der Bezeichnung des Titels, da das Pokalfinale einer Saison traditionell am Neujahrstag des folgenden Jahres ausgetragen wird. Tokyo Verdy wird beispielsweise manchmal als Pokalsieger 2004 und manchmal als Pokalsieger 2005 bezeichnet. Auf Grund dessen erfolgt die Teilnahme an der AFC Champions League auch zeitversetzt: Jubilo Iwata nahm beispielsweise als Sieger des Finales vom 1. Januar 2004 an der Champions League 2005 teil.
In der Liste der japanischen Pokalsieger steht eine koreanische Mannschaft: 1935, während der japanischen Besatzung Koreas, gewann Zen-Keijō Shūkyūdan („Fußballclub gesamt Keijō (Seoul)“ bzw. koreanisch: Gyeongseong FC) das Turnier.