Kalkant

Links der Kalkant, der die durch Gewichte beschwerten oberen Teile der Schöpfbälge nacheinander anhebt. Ist der letzte Balg „gefüllt“, beginnt er erneut mit dem ersten. Auf der rechten Seite sieht man den Organisten. Kupferstich aus Bédos de Celles: L’art du Facteur d’Orgues, 1776.
Windwerk mit drei Keilbälgen, die durch „Melken“ aufgezogen werden (Münsteuer).
Orgelmotor mit Drosselventil

Ein Kalkant bzw. Calcant (von lateinisch calcare „treten“), auch Balg- oder Bälgetreter bzw. Orgeltreter[1] genannt, ist ein Helfer, der durch das Bedienen von Blasebälgen die Luftversorgung eines Orgelinstruments sicherstellt.[2] Einen Jugendlichen in dieser Tätigkeit nannte man bisweilen Orgelbub, und wenn die Bälge gezogen statt getreten wurden, bezeichnete man den Kalkanten mitunter als Orgelzieher oder Orgelmelker. Bei Positiven oder Regalen lassen sich die Bälge von einer Person per Hand bedienen, selten vom Spieler selbst. Große Orgeln benötigten zehn oder mehr Bälgetreter, die mit Händen, Füßen und ihrem ganzen Körpergewicht diesen Dienst verrichteten.

  1. Johann Christoph Adelung: Grammatisch-kritisches Wörterbuch der Hochdeutschen Mundart. 2. Auflage. Johann Gottlob Immanuel Breitkopf und Compagnie, Leipzig 1793 (zeno.org [abgerufen am 4. Juli 2024] Wörterbucheintrag „Orgeltreter“).
  2. Kalkánt. In: Meyers Großes Konversations-Lexikon. 6. Auflage. Band 10: Ionĭer–Kimono. Bibliographisches Institut, Leipzig / Wien 1907, S. 480 (zeno.org).

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