Als kalte Gletscher oder polare Gletscher werden Gletscher bezeichnet, welche durch ganzjährig (hochpolare Gletscher) oder jahreszeitlich (subpolare Gletscher) deutlich unter dem Druckschmelzpunkt liegende Temperaturen charakterisiert sind.[1] Im Gegensatz zu temperierten Gletschern bewegen sich kalte Gletscher aufgrund dessen kaum und reagieren nur träge auf Temperatur- bzw. Klimaänderungen.[2]
Flüssiges Wasser kann sie schlecht durchdringen und erreicht in der Regel den Gletschergrund nicht, weswegen sie keinen bzw. lediglich saisonalen Schmelzwasserabfluss besitzen.[1] Kalte Gletscher frieren daher für gewöhnlich am Untergrund fest und es kommt in Folge von Bewegungen des Gletschers zu Druck- oder Zugbeanspruchung und das Eis reagiert spröde. Die Bewegungen finden durch plastische Deformation, Blockschollenbewegungen über den Untergrund oder in Form von Gleiten entlang von Scherflächen statt.[2]
Kalte Gletscher treten in hohen geografischen Breiten oder in den oberen Höhenlagen auf, wie z. B. in Arktis, Antarktis, Grönland und Himalaya.[3]