Kaltumformung

Kaltumformung ist das plastische Umformen von Metallen unterhalb der Rekristallisationstemperatur. Durch die dabei auftretende Verfestigung steigt die Werkstofffestigkeit an. Wenn die Festigkeitssteigerung unerwünscht ist, kann sie durch Rekristallisationsglühen wieder abgebaut werden. Die Kaltumformung wird vor allem dann angewendet, wenn enge Maßtoleranzen und gute Oberflächeneigenschaften gewünscht sind, oder um gezielt die Festigkeit der Werkstoffe zu erhöhen.[1]

Für die Kaltumformung ist die unterdrückte Rekristallisation charakteristisch. Dazu muss die Rekristallisationstemperatur unterschritten werden. Diese ist etwa bei 40–50 % der absoluten Schmelztemperatur und hängt vom Material und dem aufgebrachten Umformgrad ab. Somit ist streng genommen die Umformung von Blei bei Raumtemperatur eine Warmumformung, obwohl das im täglichen Umgang nicht so bezeichnet wird.

Auch wenn die physikalischen Vorgängen dieselben sind, wird von manchen Autoren zwischen Ver- und Umformung unterschieden:

  • Verformung als eine ungezielte plastische Formänderung (z. B. beim Aufprall eines Automobils)
  • Umformung als eine gezielte plastische Formänderung bei einem Fertigungsverfahren
  1. Günter Gottstein: Materialwissenschaft und Werkstofftechnik Physikalische Grundlagen. 4., neu bearb. Aufl. 2014. Berlin, Heidelberg 2014, ISBN 978-3-642-36603-1.

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