Kanadische Literatur

Der Begriff kanadische Literatur bezeichnet üblicherweise Prosa, Dichtung, Drama in englischer und französischer Sprache aus Kanada. Nicht zur kanadischen Literatur werden durch den deutschsprachigen Wissenschaftsbetrieb die traditionellen Literaturen der Ureinwohner, also der Inuit, Innu und anderen First Nations gezählt, wohl aber durch die deutschsprachigen Buchverlage, wenn sie solche Autoren publizieren.[1] Im Unterschied dazu wird Kanada im Jahr 2021 (verschoben von 2020) als Ehrengast auf der Frankfurter Buchmesse mit allen Sprachen des Landes, also Englisch, Französisch, den Sprachen der Indigenen und der Inuit vertreten sein.

  1. Die Konzentration auf Francophonie/Anglophonie stellt ein Relikt der Kanadistik, sogar im Land selbst und in anderen Ländern, bis ca. 1990 dar. Sie wird seitdem heftig angegriffen, nicht nur wegen der First Nations, sondern auch auf Grund der deutlich sichtbaren Einwanderung aus anderen Kulturkreisen und Sprachherkünften. Der deutschsprachige Wissenschaftsbetrieb ist organisatorisch bislang meist zu schwerfällig, um darauf zu reagieren. Immerhin weist Martin Kuester in Canadiana, 12, Verlag Peter Lang, Bern 2013, S. 16, Mit-Hg. ist der Österreicher Klaus-Dieter Ertler, auf diese völlig veraltete Sichtweise hin, die sich optisch sehr gut festmachen lässt am „Kreuz von Gaspé“, einem riesigen Monument von 1934 zur Feier der ersten europäischen, weißen Einwanderer.

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