Kardschali (Кърджали) | ||||||
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Basisdaten | ||||||
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Staat: | Bulgarien | |||||
Oblast: | Kardschali | |||||
Einwohner: | 40.937 (31. Dezember 2022) | |||||
Koordinaten: | 41° 39′ N, 25° 22′ O | |||||
Höhe: | 275 m | |||||
Postleitzahl: | 6600 | |||||
Telefonvorwahl: | (+359) 0361 | |||||
Kfz-Kennzeichen: | K | |||||
Verwaltung (Stand: seit 2003) | ||||||
Bürgermeister: | Hasan Asis Ismail | |||||
Regierende Partei: | Bewegung für Rechte und Freiheiten | |||||
Website: | www.kardjali.bg |
Kardschali, üblicherweise auch Kardzhali[1] geschrieben, (bulgarisch Кърджали Kărdžali [ ], türkisch Kırcaali) ist eine Stadt mit knapp 41.000 Einwohnern im Süden Bulgariens, unfern der griechischen Grenze. Sie ist das Verwaltungszentrum einer Gemeinde und des Verwaltungsbezirkes Kardschali. Während die Oblast überwiegend von türkischen Bulgaren bewohnt wird, leben in der Stadt selbst mehrheitlich slawische Bulgaren.[2]
In der Stadt gibt es ein großes historisches Museum mit 40.000 Exponaten, 179 archäologischen Objekten (davon 19 prähistorische, 122 antike und 37 aus dem Mittelalter), ein musikalisches Theater und ein Puppentheater.
Das heutige Kardschali ist ein regionales Zentrum und somit Nachfolger des einstigen byzantinischen administrativen Zentrums der Region Achridos. Als Zentrum eines Erzbistums verwaltete Achridos den östlichen Teil der Rhodopen sowie das mittlere und untere Becken des Flusses Arda. Wie jüngste archäologische Ausgrabungen zeigen, befand sich das Verwaltungszentrum der Region 15 Kilometer nördlich von Kardschali, in der Nähe von Perperikon. Das Zentrum des Erzbistums Achridos war das Kloster des Heiligen Johannes der Täufer, das sich am rechten Ufer des Flusses Arda befand und innerhalb der Grenzen des modernen Kardschali befestigt war. Mit dem Vorrücken der Osmanen verloren die Festungsanlagen und Verwaltungszentren an Bedeutung, dieses änderte sich mit der eingesetzten Industrialisierung nach dem Balkankriegen 1912/13, als die Stadt erneut bulgarisch wurde.[3]