Karolingische Renaissance

Torhalle in Lorsch (Hessen)
Aachener Pfalzkapelle

Als karolingische Renaissance, auch karolingische Renovatio oder karolingische Erneuerung genannt, bezeichnet man den kulturellen Aufschwung im Frühmittelalter zur Zeit der frühen Karolinger, der vom Hof Karls des Großen im 8. Jahrhundert ausging. Die Erneuerung betraf insbesondere das Bildungswesen, die mittellateinische Sprache und Literatur, das Buchwesen und die Baukunst.

Der 1839[1] durch Jean-Jacques Ampère eingeführte, heute eingebürgerte Begriff wurde im Jahr 1924 durch die Historikerin Erna Patzelt mit dem Hinweis auf Kontinuitäten von der spätantiken zur merowingischen und karolingischen Kultur teilweise in Frage gestellt.[2] Die Verwendung des Begriffsbestandteils Renaissance ist auch deswegen umstritten, weil dadurch eine Analogie zur Epoche des Renaissance-Humanismus suggeriert wird, die sich von der Zeit der karolingischen Renaissance wesentlich unterscheidet. Alternativ werden daher die Begriffe Bildungsreform Karls des Großen oder karolingische Erneuerung (lateinisch renovatio) verwendet.

  1. Volker Schupp: Althochdeutsche Bibeldichtung und Karolingische Renaissance. In: Freiburger Universitätsblätter, Band 146, 38. Jg., 1999, S. 17–26
  2. Erna Patzelt: Die karolingische Renaissance, Wien 1924

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