Kastell Pevensey | |
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Alternativname | Anderitum, Anderida, Anteridos, Anderelio |
Limes | Britannien |
Abschnitt | Litus saxonicum |
Datierung (Belegung) | 3. bis 5. Jahrhundert n. Chr. |
Typ | a) Flottenkastell b) Limitaneikastell |
Einheit | * Classis Britannica ?, * Numerus Abulcorum |
Größe | ca. 3,65 ha |
Bauweise | Steinbauweise, unregelmäßige, ovale Anlage |
Erhaltungszustand | Kastell in die normannische Burganlage integriert, Südseite stark beschädigt bzw. zur Gänze verschwunden, aufgehendes Mauerwerk des Nord- und Westwall teilweise noch bis zu 5 m hoch erhalten, Nordwall abschnittsweise umgestürzt |
Ort | Pevensey |
Geographische Lage | 50° 49′ 9″ N, 0° 19′ 59″ O |
Vorhergehend | Kastell Lemanis (Lymphne) östlich |
Anschließend | Portus Adurni (Portchester) westlich |
Anderitum zur Zeit der normannischen Invasion (1066) |
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Alan Ernest Sorrell, um 1960 |
Flickr |
Anderitum war ein Limitaneikastell und Flottenstützpunkt der Classis Britannica am Limes der britischen „Sachsenküste“, dessen Überreste haben sich rund um die Burg Pevensey Castle beim heutigen Pevensey im County East Sussex, England erhalten.
Anderitum ist das flächenmäßig größte der Sachsenküstenkastelle. Seine Besatzung sollte Plünderungszüge oder Einwanderungsversuche der Sachsen, Jüten und Angeln verhindern. Nach dem Ende der Römerherrschaft über Britannien, im frühen 5. Jahrhundert, wurde es vorübergehend zu einem Zufluchtsort für die brito-romanische Zivilbevölkerung, bis es 491 n. Chr. von den Sachsen gestürmt wurde. Das Kastell war 1066 Schauplatz der Landung von Normannenherzog Wilhelm dem Eroberer, der später innerhalb der römischen Festung eine Burg erbauen ließ. Elizabeth I. nutzte das Kastell als Waffenplatz zur Verteidigung gegen die spanische Armada. Im Zweiten Weltkrieg wurden in die normannischen Ruinen Bunkeranlagen als Vorbereitung zur Abwehr einer deutschen Invasion eingebaut.