Kastell Obernburg

Kastell Obernburg
Alternativname Nemaninga (nur im örtlichen Sprachgebrauch, ohne wissenschaftliche Grundlage)[1]
Limes ORL 35 (RLK)
Strecke (RLK) Obergermanischer Limes, Strecke 6 (Mainlinie)
Datierung (Belegung) um 100/110 n. Chr.
bis um 260/275 n. Chr.[2]
Typ Kohortenkastell
Einheit a) Cohors I Germanorum ?
b) Cohors IIII Aquitanorum equitata civium Romanorum
Größe ca. 2,9 ha[3][4]
Bauweise a) Holz-Erde-Lager (?)
b) Steinkastell
Erhaltungszustand vollständig überbaut
Ort Obernburg am Main
Geographische Lage 49° 50′ 28″ N, 9° 8′ 45,5″ OKoordinaten: 49° 50′ 28″ N, 9° 8′ 45,5″ O
Höhe 129 m ü. NHN
Vorhergehend ORL 34 Kastell Niedernberg (nördlich)
Anschließend ORL 36 Kastell Wörth (südlich)
Das Kastell Obernburg mit der Beneficiarier-Station nach Grabungen von 1882 bis 2007

Das Kastell Obernburg war ein römisches Kohortenkastell inmitten der Altstadt von Obernburg am Main, einer Stadt des Landkreises Miltenberg im bayerischen Regierungsbezirk Unterfranken. Das Kastell gehörte zur Mainlinie des Obergermanischen Limes und ist heute vollständig überbaut. Überregional bekannt wurde der einstige römische Garnisonsort aufgrund seiner reichen Inschriftenfunde, die größtenteils aus dem Weihebezirk einer Benefiziarierstation stammen, sowie durch weitreichende, neu gewonnene Erkenntnisse zum Aufbau der Station.[3][5]

  1. Unbelastet von fehlenden wissenschaftlichen Belegen gehen Heimatforschung und Fremdenverkehrswerbung davon aus, dass Obernburg aufgrund des Umstandes, dass hier vielleicht auch eine kleine Hilfstruppeneinheit namens Exploratorum Nemaningensium stationiert gewesen ist, der Ort in antiker Zeit den Namen Nemaninga gehabt habe. Tatsächlich ist über den antiken Namen sowohl des Kastells wie auch des Vicus nichts bekannt.
  2. Egon Schallmayer: Der Odenwaldlimes. Entlang der römischen Grenze zwischen Main und Neckar. Konrad Theiss Verlag, Stuttgart 2010, ISBN 978-3-8062-2309-5. S. 70.
  3. a b Bernd Steidl: Welterbe Limes: Roms Grenze am Main. Logo, Obernburg am Main 2008, ISBN 978-3-939462-06-4, S. 109.
  4. Ging man früher von einer Kastellgröße von knapp 3 ha aus, so wies eine Grabung von 2006 nach, dass die Lage der Decumanseite (mutmaßlich durch einen Messfehler) an der Grabungsstelle 3,15 m weiter Richtung Kastellinneres liegt. Siehe Marcus Jae: Zur römischen Frühzeit und zum Steinkastell von Obernburg. In: Das archäologische Jahr in Bayern 2006. S. 94.
  5. Ludwig Wamser: Zum Geleit. In Bernd Steidl: Welterbe Limes: Roms Grenze am Main. Logo, Obernburg am Main 2008, ISBN 978-3-939462-06-4, S. 9.

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