Kateri Tekakwitha

Die hl. Kateri Tekakwitha. Ölgemälde von Joseph Légaré (1843), fälschlicherweise P. Claude Chauchetière (Ende 17. Jahrhundert) zugeschrieben.[1]

Kateri Tekakwitha (auch Káteri Tekahkwí:tha oder Katharina Tebakwitha; * etwa 1656; † 17. April 1680) war mütterlicherseits Algonkin, väterlicherseits eine Mohawk, also Angehörige eines Indianerstammes an den Großen Seen. Sie wurde vielfach als Lily of the Mohawks bzw. fleur-de-lys bezeichnet (französisch für ‚Lilie‘) und wird in der katholischen Kirche als Jungfrau und Heilige verehrt. Sie wurde 1943 von Papst Pius XII. zur Ehrwürdigen Dienerin Gottes erhoben. 1980 sprach Papst Johannes Paul II. sie selig. Papst Benedikt XVI. sprach Kateri Tekakwitha am 21. Oktober 2012 auf dem Petersplatz in Rom heilig.[2] Der Gedenktag der Heiligen in der Liturgie der römisch-katholischen Kirche ist der 17. April, in Nordamerika der 14. Juli.[3]

Bereits kurz nach ihrem Tod setzte die Verehrung der Jungfrau und Asketin ein, die den bei den Mohawk missionierenden französischen Jesuiten als Vorbild diente und deren Reliquien sie aufbewahrten. Mitte des 18. Jahrhunderts galt sie im frankophonen Kanada, das überwiegend katholisch war, als Schutzpatronin des Landes. Ihr Weg zwischen französischer und irokesischer Politik, Kultur und Spiritualität zeigt inzwischen eine extensive Entfaltung synkretistischer Ideen auf, die der fast blinden, misshandelten und entwurzelten Frau für die wenigen Jahre ihres Wirkens eine erhebliche Gestaltungskraft zuschreiben.

Die wissenschaftliche Forschung interessierte sich weniger für die Vorbildfunktion der Heiligen als für ihre Einbettung in den historischen und ethnohistorischen Kontext. Die Heilige ist für Religionsgeschichte, Ethnologie und Ethnohistorie sowie die Geschlechtergeschichte von großem Interesse, zumal sich in ihrer Biographie zentrale Konflikte der kanadischen und der US-Geschichte widerspiegeln. Die Mohawk selbst betonen heute den Einfluss, den die Heilige und ihre angestammte Kultur auf den Katholizismus vor allem in der Provinz Québec ausübten.

  1. Robert Derome: Tekakwitha. Nouveaux regards sur ses portraits
  2. Presseamt des Heiligen Stuhls.
  3. Katharina Tekakwitha. Website des Ökumenischen Heiligenlexikons; abgerufen am 9. Januar 2013.

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