Katharina von Alexandrien, auch Katharina von Alexandria, (mittelgriechisch Ἁγία Αἰκατερίνη Agia Ekatherini „heilige Katherina“, zur Unterscheidung auch mit dem Zusatz ἡ Μεγαλομάρτυς i Megalomartys „die große Märtyrerin“; koptisch Ϯⲁⲅⲓⲁ Ⲕⲁⲧⲧⲣⲓⲛ; arabisch سانت كاترين, DMG Sānta Kātarīna; lateinisch Catharina Alexandrina) ist eine der bekanntesten Heiligen. Sie wird in der katholischen und der orthodoxen Kirche als Märtyrerin verehrt und gehört zu den sogenannten Virgines capitales, den vier großen heiligen Jungfrauen. Die heilige (hl.) Katharina zählt zu den heiligen vierzehn Nothelfern und gilt als Helferin bei Leiden der Zunge und Sprachschwierigkeiten. Sie ist Schutzpatronin der Schulen, der philosophischen Fakultäten, der Näherinnen und Schneiderinnen. Sie ist Patronin zahlreicher Kirchen.
Der christlichen Überlieferung nach lebte sie im 3. und frühen 4. Jahrhundert und erlitt unter dem römischen Kaiser Maxentius (306–312), nach anderen Angaben unter Maximinus Daia (305–313) oder unter Maximian (286–305) das Martyrium.
Nach heutigem Forschungsstand handelt es sich bei Katharina mit großer Sicherheit um eine erfundene Gestalt. Die Katharina-Legende wurde vermutlich nach der Persönlichkeit und dem Schicksal der spätantiken, von Christen ermordeten Philosophin Hypatia aus Alexandria (ca. 355–415/416) konstruiert. Dabei wurden die Rollen von Christen und Heiden vertauscht.[1]