Kathedrale von Amiens

Kathedrale von Amiens
UNESCO-Welterbe UNESCO-Welterbe-Emblem

Vertragsstaat(en): Frankreich Frankreich
Typ: Kultur
Kriterien: (i) (ii)
Fläche: 1,54 ha
Pufferzone: 115 ha
Referenz-Nr.: 162bis
UNESCO-Region: Europa und Nordamerika
Geschichte der Einschreibung
Einschreibung: 1981  (Sitzung 5)
Erweiterung: 2013

Die Kathedrale Notre Dame d’Amiens ist eine gotische Kirche in Amiens in Frankreich, die im Jahre 1854 durch Papst Pius IX. zur Basilica minor erhoben wurde. Das im Jahr 1862 als Monument historique klassifizierte, im Jahr 1981 in die Liste des Weltkulturerbes der UNESCO aufgenommene Kulturdenkmal ist seit 1998 auch Teil des Weltkulturerbes „Jakobsweg in Frankreich“. Der Sakralbau besitzt das (abgesehen von der niemals vollendeten Kathedrale von Beauvais) höchste Mittelschiffgewölbe aller französischen Kathedralen (42,30 m), berühmte Bauplastik und eine beeindruckende Westfassade. Anders als bei den meisten anderen Kirchen des Mittelalters wurde ihre Errichtung nicht mit dem Chor, sondern mit dem Langhaus begonnen.

Architekturgeschichtlich ist Notre-Dame d’Amiens neben Notre-Dame de Reims die zweite klassische Kathedrale der französischen Hochgotik des 13. Jahrhunderts.[1] Die Rolle als Vorbild für den Kölner Dom trifft bei genauer Betrachtung nur für die Chöre zu, der Kölner, acht Jahre nach dem Amienser begonnen, beginnt ebenfalls fünfschiffig und hat ebenfalls ein befenstertes Triforium. Das 1220 bis 1230 errichtete Amienser Langhaus gehört noch einer älteren Stilphase an. In den Westfassaden haben allein die Portalgruppen eine gewisse Ähnlichkeit; die Kölner Fassade hat kein Rosenfenster und keine Zwerggalerie, die in Amiens kein Obergeschoss mit hohen Maßwerkfenstern, und die Kölner Westtürme sind doppelt so breit wie die Amienser. Diese Unterschiede sind schon dem um 1320 gezeichneten Kölner Fassadenplan zu entnehmen. Als von Amiens inspiriert gilt auch die neugotische St. Patrick’s Cathedral in New York City.

  1. Hochgotik im Sinne von Gotik mit ausgereiftem Maßwerk. Die Kathedrale von Chartres hat (in der Originalausstattung) noch kein richtiges Maßwerk und gehört daher der Frühgotik an. Die Kathedrale von Reims ist Pionierbau in Sachen Maßwerk, aber noch kein Gothique rayonnant, siehe Stilphasen der Gotik in Frankreich und Deutschland

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