Die katholische Soziallehre bezeichnet die Gesamtheit an Aussagen der römisch-katholischen Kirche über den Bereich des menschlichen Soziallebens. Sie baut lehramtlich auf den päpstlichen Sozialenzykliken auf (siehe auch: Liste wichtiger Sozialenzykliken).
Die katholische Soziallehre befasst sich mit Funktionsweise und Determinanten menschlichen Zusammenlebens sowie den Mitteln, um bestimmte Zielsetzungen zu erreichen. Soziale Zusammenhänge werden empirisch untersucht und theologisch-ethisch reflektiert, sodass praktische Konsequenzen abgeleitet werden können. Damit überschneidet sie sich mit den verschiedenen Sozialwissenschaften.
Erkenntnisquelle ist neben der Vernunft auch die christliche Offenbarung. Grundsätzlich geht die katholische Soziallehre davon aus, dass aufgrund dieser beiden Erkenntnisquellen eine Einsicht in die „Ordnung der Dinge“ oder den Ordo Socialis als „Soziale Ordnung“ möglich ist. Eine Annäherung der tatsächlichen Verhältnisse an die Sozialprinzipien wird durch Anwendung bestimmter Tugenden angestrebt.
Gemeinsam mit den ethischen Aussagen anderer christlicher Konfessionen wird die katholische Soziallehre als christliche Sozialethik bezeichnet. Unter diesem Namen firmiert das Fach auch an den katholischen Fakultäten der meisten Universitäten.