Katoit

Katoit
Klare, kugelige Katoitkristalle auf Magnetit aus dem Steinbruch Caspar, Ettringer Bellerberg, Mayen, Eifel, Rheinland-Pfalz (Sichtfeld 3 mm)
Allgemeines und Klassifikation
IMA-Nummer

1982-080[1]

IMA-Symbol

Kto[2]

Chemische Formel Ca3Al23+(OH)12
Mineralklasse
(und ggf. Abteilung)
Oxide und Hydroxide
System-Nummer nach
Lapis-Systematik
(nach Strunz und Weiß)
Strunz (9. Aufl.)
Dana

VIII/A.08-090[3]

9.AD.25
51.04.03d.02
Kristallographische Daten
Kristallsystem kubisch
Kristallklasse; Symbol hexakisoktaedrisch; 4/m32/m
Raumgruppe Ia3d (Nr. 230)Vorlage:Raumgruppe/230
Gitterparameter a = 12,358 (natürlich), 12,5731 (synthetisch, Si-frei) Å[4]
Formeleinheiten Z = 8[4]
Häufige Kristallflächen Oktaeder {111}[4][5], Ikositetraeder {112}[5]
Physikalische Eigenschaften
Mohshärte 5 bis 6[6][7]; 6 bis 7[3]
Dichte (g/cm3) berechnet: 2,76 (natürlich)[4]
Spaltbarkeit Bitte ergänzen!
Farbe falblos[4]
Strichfarbe weiß[4]
Transparenz durchsichtig[4]
Glanz Glasglanz[4]
Kristalloptik
Brechungsindex n = 1,632[4]

Das Mineral Katoit ist ein sehr seltenes Hydroxid aus der Obergruppe der Granate mit der vereinfachten Zusammensetzung Ca3Al2(OH)12. Es kristallisiert im kubischen Kristallsystem mit der Struktur von Granat. Katoit bildet meist farblose, milchig trübe Krusten, seltener säulige Aggregate aus oktaedrischen Kristallen. Die selten mit bloßem Auge sichtbaren Kristalle sind farblos und transparent mit einer Größe von unter einem Millimeter.[4]

Katoit findet sich in Hohlräumen von Vulkaniten[4] oder am Kontakt von Kalkstein-Xenolithen mit dem sie umgebenden Vulkangestein[8]. Außer in seiner Typlokalität, den Phonolith-Steinbruch bei Montalto di Castro, Latium in Italien, wurde Katoit bislang nur an wenigen anderen Orten der Welt gefunden.[9]

Außerhalb der Natur bildet sich Katoit beim Abbinden aluminiumhaltiger Zemente, beispielsweise Portlandzement, und ist damit Bestandteil eines der wichtigsten Baustoffe des Industriezeitalters. In den Geowissenschaften ist Katoit die Modellsubstanz für den Einbau von Wasser in nominell wasserfreie Silikate durch den Ersatz von SiO4 durch (OH)4. Außer in den meisten Granaten[10] konnten (OH)4-Defekte beispielsweise in Olivin[11] und Coesit[12] nachgewiesen werden und spielen eine bedeutende Rolle für das Verständnis der Prozesse im Erdmantel.

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  3. a b Referenzfehler: Ungültiges <ref>-Tag; kein Text angegeben für Einzelnachweis mit dem Namen Lapis.
  4. a b c d e f g h i j Referenzfehler: Ungültiges <ref>-Tag; kein Text angegeben für Einzelnachweis mit dem Namen Passaglia & Rinaldi 1984.
  5. a b Referenzfehler: Ungültiges <ref>-Tag; kein Text angegeben für Einzelnachweis mit dem Namen Kyritsis et al. 2009.
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  7. Referenzfehler: Ungültiges <ref>-Tag; kein Text angegeben für Einzelnachweis mit dem Namen Webmineral.
  8. Referenzfehler: Ungültiges <ref>-Tag; kein Text angegeben für Einzelnachweis mit dem Namen Ferro et al. 2003.
  9. Referenzfehler: Ungültiges <ref>-Tag; kein Text angegeben für Einzelnachweis mit dem Namen Fundorte.
  10. Referenzfehler: Ungültiges <ref>-Tag; kein Text angegeben für Einzelnachweis mit dem Namen Rossman & Aines 1991.
  11. Referenzfehler: Ungültiges <ref>-Tag; kein Text angegeben für Einzelnachweis mit dem Namen Thomas et al. 2009.
  12. Referenzfehler: Ungültiges <ref>-Tag; kein Text angegeben für Einzelnachweis mit dem Namen Koch-Müller et al. 2015.

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