Kaugummi

Kaugummikugeln
Streifenkaugummi
Dragée-Kaugummis

Kaugummi ist eine Süßware, die aus einer unverdaulichen, elastischen Kaumasse sowie Zucker, Süßungsmitteln, Aromen und je nach Produkttyp aus weiteren Zutaten besteht. Die Kaumasse, auch Kaugummibasis oder Kaubase genannt, ist eine Mischung aus wasserunlöslichen, gummiartigen Polymeren, Harzen, Füllstoffen, Emulgatoren und Wachsen. Sie verleiht dem Kaugummi alle grundlegenden Beschaffenheits- und Kaueigenschaften. Die Wasserunlöslichkeit der Kaumasse ermöglicht es, den Kaugummi über einen längeren Zeitraum zu kauen, ohne dass sich seine Beschaffenheit merklich verändert.

Das Kauen der Kaumasse setzt die darin enthaltenen wasserlöslichen Stoffe wie Zucker oder Zuckeraustauschstoffe sowie Aromastoffe und Säuerungsmittel frei. Weitere typische wasserlösliche Zusatzstoffe im Kaugummi sind Feuchthaltemittel, Antioxidantien und Lebensmittelfarbstoffe. Die wasserlöslichen Stoffe vermischen sich mit dem Speichel und geraten beim Herunterschlucken in den Verdauungstrakt, wo sie über die Darmschleimhaut in den Blutkreislauf gelangen; teilweise gelangen sie direkt über die Mundschleimhaut dorthin.

Kaugummi gilt als eine der ältesten und bekanntesten Süßwaren. Bereits in prähistorischer Zeit dienten viele Stoffe pflanzlichen Ursprungs in roher oder verarbeiteter Form als Kaugummi. Steinzeitliche Skandinavier kauten Birkenpech und in der Antike wurde Mastix, das kaubare Harz der Mastixsträucher, zu therapeutischen und hygienischen Zwecken geerntet und gekaut. Die Maya und Azteken kauten Chicle, den Saft des Breiapfelbaums. Die indigenen Völker Nordamerikas kauten das Harz der Fichte und gaben diese Gewohnheit an die Siedler weiter. Mitte des 19. Jahrhunderts begann in den Vereinigten Staaten die kommerzielle Herstellung von Kaugummi auf der Basis natürlicher Polymere wie Fichtenharz, Chicle und Paraffin. Die steigende Nachfrage nach Kaugummi und die Entdeckungen und Entwicklungen der Polymerchemie führten Mitte des 20. Jahrhunderts zur industriellen Produktion von Kaumasse auf der Basis synthetischer Polymere.

Durch das Kauen von Kaugummi wird der Speichelfluss angeregt, der die Entfernung von Speiseresten und Mikroorganismen aus der Mundhöhle erleichtert. Der leicht alkalische Speichel neutralisiert zudem die Säuren, die von den Bakterien der Mundflora produziert werden. Die physiologischen Wirkungen des Kaugummikauens sind vielfältig, unter anderem wird die Senkung des Cortisolspiegels, die Dämpfung von Hunger und die Erhöhung des Sättigungsgefühls beobachtet.

Kaugummis gibt es in vielen Formen und Geschmacksrichtungen, zur Zahnpflege oder als medizinisches Produkt. Die wichtigsten Wirkungen des Kaugummikauens sind die Steigerung der Konzentrationsfähigkeit und die Verbesserung der Mundgesundheit. Aufgrund dieser Eigenschaften ist Kaugummi ein beliebtes und weltweit verbreitetes Produkt, mit dem jährlich weltweit mehrere Milliarden Euro umgesetzt werden.


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