Kettenmorde

Mit dem Begriff Kettenmorde[1][2] (persisch قتل‌های زنجیره‌ای Ghatlhaye Zanjirei, DMG qatlhā-ye zanǧīre’ī) wird eine systematische Serie von Morden und des Verschwindenlassens von Personen in den 1990er Jahren im Iran bezeichnet,[3][4] der vor allem oppositionelle Intellektuelle zum Opfer fielen.[5] Mehrere Geheimdienstmitarbeiter wurden 2001 in einem sehr umstrittenen Prozess wegen Mordes verurteilt. Als ihr vorgeblich alleinverantwortlicher Auftraggeber wurde offiziell der stellvertretende Informationsminister Said Emami benannt, der sich im Gefängnis das Leben genommen haben soll. Weithin wird jedoch angenommen, dass die Befehlsgeber aus den höchsten Rängen der iranischen Staatsführung stammten. Da die Morde an den Dissidenten keinesfalls als vom Staat angeordnet wahrgenommen werden sollten, ging der ausführende Geheimdienst verdeckt vor. Zu den verwendeten Mordarten gehörten inszenierte Autounfälle, Raubüberfälle mit Schießereien, Hinrichtungen durch Messerstechereien, Erdrosselungen sowie Giftspritzen mit einer Kalium-Verbindung, mit denen ein Herzinfarkt vorgetäuscht wurde.

Dariusch Foruhar
Parvaneh Eskandari Foruhar
  1. Niusha Boghrati: Iran: Information Crackdown. In: Worldpress.org. Stand: 26. Oktober 2006, abgerufen am 10. August 2008
  2. Amil Imani: T&A: Iran sets to breed Islamic Terror. In: Think & Ask.com. Stand: Juli 2004, abgerufen am 10. August 2008
  3. Iran Report 2001. In: Radio Free Europe / Radio Liberty. Stand: 5. Februar 2001, abgerufen am 10. August 2008.
  4. Ardeshir Gholipoor: Write On: Letters to Green Left Weekly – Pirooz Davani. In: Greenleft.org. 1. Oktober 2003, abgerufen am 10. August 2008.
  5. Elaine Sciolino: Persian Mirrors. The Elusive Face of Iran. In: Free Press. 2000, S. 241 (englisch)

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