Der Lollarer Kirchberg erhebt sich östlich der Lahn gegenüber dem Dorf Ruttershausen, zu dessen Gemarkung er heute gehört. Kirchberg und Ruttershausen bilden einen Ortsteil der Stadt Lollar im Landkreis Gießen. Lollar liegt zwischen den Universitätsstädten Gießen und Marburg, 10 km nördlich von Gießen, 22 km südlich von Marburg.
Der Kirchberg wird erstmals in einer Urkunde von 1227 erwähnt. Vermutlich befand sich dort schon ein vorchristlicher Kult- und Gerichtsplatz, der dann während der Christianisierung Hessens im 8. Jahrhundert in eine christliche Kultstätte umgewandelt wurde. Diese Kirche wurde zur Mutterkirche des Kirchspiels Kirchberg, zu dem unter anderem die Orte Ruttershausen, Staufenberg, Lollar, Mainzlar, Daubringen, Wißmar, Salzböden und die heutigen Wüstungen Heibertshausen, Einshausen und Dickenbach gehörten. Außerdem war Kirchberg schon früh der Sitz eines Zentgerichts, urkundlich nachweisbar ist es 1237 ein Gerichtsort in der Grafschaft Ruchesloh.
Die kunstgeschichtlich bedeutsame Evangelische Kirche Kirchberg wurde 1495 bis 1508 als spätgotische Hallenkirche auf dem Kirchberg erbaut und beherbergt wertvolle Ausstattungsstücke. Dabei fanden Teile eines romanischen Vorgängerbaues, insbesondere der Turm, Verwendung. Die Glocken stammen aus den Jahren 1310, 1380 und 1432.