Kite Aerial Photography

Vereinfachte Darstellung des Prinzips der Kite Aerial Photography
KAP aus ca. 80 m Höhe (westlicher Nordring in Cottbus)
KAP eines einzelnen Bauwerks (National Monument in Schottland)

Kite Aerial Photography, oder kurz KAP ist eine Art der Fotografie, bei der die Zugkraft eines Fessel-Drachens genutzt wird, um eine Kamera in eine erhöhte Position zu befördern. Die Gipfelhöhe ist begrenzt durch die in Deutschland vorgeschriebene maximale Leinenlänge von 100 Metern und ermöglicht dadurch sehr erdnahe und detailreiche Luftbilder mit ungewöhnlichen Perspektiven.

Die Flughöhe (bis 100 m) liegt deutlich unter der Flughöhe von Flugzeugen (ab 300 m). So entstehen Aufnahmen der Umgebung in den Maßstäben der gewohnten Sehweise und nicht in der abstrakten, Landkarten ähnlichen Sichtweise von Flugzeug- oder Satellitenaufnahmen.

Bedingt durch fallende Preise und sinkendes Gewicht insbesondere von Kameras und Technik und die zugleich wachsenden technischen Möglichkeiten ist die Gemeinde der KAP-Ausübenden in den letzten Jahren stark angewachsen.

Flaches Land oder Wasser mit besonders windaufwärts wenig Hindernissen für den Wind und nur wenig thermische Wirkung der Sonne bietet den besten Rahmen zum Drachensteigen.

Zum Starten des Drachen-Kamera-Systems lässt man zunächst den Drachen ein Stück aufsteigen, um die bodennahen Turbulenzen zu überfliegen. Falls der Wind dort genügend stark und beständig weht, wird das Kamerasystem an die Flugleine gehängt und die Schnur kontrolliert abgerollt, bis die gewünschte Aufnahmehöhe erreicht ist.

Bei richtungsstabilem Wind kann der Aufnahmepunkt durch Umhergehen mit dem bodennahen Ende der Leine in einer etwa zum Boden parallelen Fläche verschoben werden. Durch eine geeignete Aufhängung an zwei nahe beinander liegenden Punkten der Leine orientiert sich die Aufhängebasis der Kamera über die Schwerkraft horizontal und in der Horizontalrichtung nach der Leine.

Die Ausrichtung der Kamera (in Horizontal- und Vertikalwinkel) gegenüber ihrer Aufhängebasis kann vor dem Start eingestellt und an einem Richtungsanzeiger aus der Ferne erkannt oder aber heute oft funkferngesteuert im „Flug“ variiert werden. Auch ausgelöst wird die heute durchwegs digital arbeitende Kamera typisch per Funk. Ein Sucherbild per Funk zum Monitor am Boden zu übertragen erfordert eine wesentlich aufwendigere laufende Funkübertragung der Bilddaten.

Konkurrenziert wird Kite Aerial Photography seit Jahren schon durch Multikopter mit integrierter Kamera, zumeist Videokamera, die zunehmend kleiner, faltbar, kostengünstiger und fähiger werden, jedoch Windstille als ideale Flugbedingung haben – wie übrigens auch eine Kamera, die mittels Ballon oder Rakete aufsteigt oder auch nur geworfen wird. Etwa 2019 wurden erstmals – funkübertragene – Videoaufnahmen von einer kleinen Kamera samt GPS-Tracker gemacht, die einem Adler auf den Rücken geschnallt worden war.


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