Klaviaturglockenspiel

Das Klaviaturglockenspiel, Glockenklavier, in der weiteren Entwicklung Tastenglockenspiel genannt, ist ein Glockenspiel, das im Gegensatz zu anderen Metallophonen nicht direkt mit Schlägeln, sondern mit Tasten gespielt wird.[1] Das im 18. Jahrhundert als Nebenform des Carillons entstandene Instrument verfügt über eine klavierähnliche Mechanik, sowie über ein bis zwei Reihen freiliegende, chromatisch gestimmte Metallstäbe oder Metallplatten, die durch hammer- oder kugelförmige Klöppel mit Köpfen aus Metall oder Kunststoff angeschlagen werden.[2][3][4][5] In der Variante mit Metallplatten wird es auch als Schlagplattenspiel oder Stahlplattenklavier kategorisiert.[6] Das Klaviaturglockenspiel / Tastenglockenspiel ist ein Idiophon und gehört, da es vom Spieler über Tasten bedient wird, zu den Tasteninstrumenten. Im Gegensatz dazu gehört das mit Schlägeln handgeschlagene Glockenspiel zu den Perkussionsinstrumenten.

Carillion a Clavier oder Jeu de Timbres
  1. Ines Pasz: SWR2 Musikstunde. (PDF; 175 kB) Stabspiele. In: „Gerührt, geschüttelt und geschlagen“ - Perkussionsinstrumente aus aller Welt. SWR2, 21. Oktober 2015, S. 7 f., abgerufen am 1. Februar 2021.
  2. Alexander Buchner: Handbuch der Musikinstrumente. 3. Auflage. Verlag Werner Dausien, Hanau 1995, ISBN 3-7684-4169-5, S. 161 f.
  3. Ulrich Michels: dtv-Atlas zur Musik. Historischer Teil, Von den Anfängen bis zur Renaissance. 13. Auflage. Band 1. dtv, München 1991, ISBN 3-423-03022-4, S. 29.
  4. Ferdinand Hirsch: Das große Wörterbuch der Musik. Seehamer Verlag, 1996, ISBN 3-929626-71-3, S. 240.
  5. Der Musikbrockhaus. Brockhaus, Wiesbaden 1982, ISBN 3-7653-0338-0, S. 216.
  6. Gretel Schwörer-Kohl: Schlagplatten und Schlagplattenspiele. II. Schlagplattenspiele. 2. Geschichte, Verbreitung und Funktion. In: MGG Online, November 2016

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