Galaxie Kleine Magellansche Wolke | |
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Die Kleine Magellansche Wolke auf einer Aufnahme des Weltraumteleskops Gaia | |
AladinLite | |
Sternbild | Tukan |
Position Äquinoktium: J2000.0, Epoche: J2000.0 | |
Rektaszension | 00h 52m 44,8s [1] |
Deklination | −72° 49′ 43″ [1] |
Erscheinungsbild | |
Morphologischer Typ | SB(s)m pec[1] |
Helligkeit (visuell) | 1,87 mag[1] |
Helligkeit (B-Band) | 2,8 mag[2] |
Winkelausdehnung | 5,3° × 3,4°[2] |
Positionswinkel | 45°[2] |
Flächenhelligkeit | 14,1 mag/arcmin²[2] |
Physikalische Daten | |
Zugehörigkeit | Lokale Gruppe |
Rotverschiebung | 0,00053 ± 0,00001[1] |
Radialgeschwindigkeit | (158 ± 4) km/s[1] |
Hubbledistanz H0 = 73 km/(s • Mpc) |
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Entfernung | ca. 200.000 Lj [3] |
Durchmesser | 19.000 Lj |
Metallizität [Fe/H] | −0,74[5] |
Geschichte | |
Katalogbezeichnungen | |
NGC 292 • PGC 3085 • ESO 029-G021 • |
Die Kleine Magellansche Wolke, kurz KMW oder SMC (von englisch Small Magellanic Cloud), lateinisch Nubecula Minor, ist eine irreguläre Galaxie der Lokalen Gruppe. Sie befindet sich mit etwa 200.000 Lichtjahren Entfernung in relativer Nähe zur Milchstraße und liegt am Nachthimmel an der Grenze des Sternbilds Tukan zur Kleinen Wasserschlange. Mit einem Durchmesser von etwa 7000 Lichtjahren ist sie wesentlich kleiner als die Milchstraße. Wie die Große Magellansche Wolke ist sie ein Objekt des Südhimmels und damit von Mitteleuropa aus nicht sichtbar. Den Einwohnern der Südhalbkugel waren die Magellanschen Wolken seit jeher bekannt, so finden sie beispielsweise Erwähnung in einigen Mythen der Aborigines. Mit dem Aufkommen der weltweiten Seefahrt zu Beginn des 16. Jahrhunderts wurde die Kleine Magellansche Wolke auch von Europäern wahrgenommen. Ab dem 19. Jahrhundert fand sie zunehmend wissenschaftlich Beachtung. Ihr Charakter als Objekt außerhalb der Galaxis konnte erst in den 1920er-Jahren ausgemacht werden.
An die Kleine Magellansche Wolke schließen sich mit der Magellanschen Brücke und dem Magellanschen Strom zwei langgezogene H-I-Gebiete an, die die beiden Magellanschen Wolken untereinander beziehungsweise mit der Milchstraße verbinden. In ihrer Struktur wurde die Kleine Magellansche Wolke wesentlich durch die gravitativen Einflüsse von Großer Magellanscher Wolke und Milchstraße beeinflusst, allerdings ist unklar, ob sie gravitativ an ihre Nachbargalaxien gebunden ist oder nur zufällig vorbeizieht. Als eines der nächstgelegenen extragalaktischen Objekte ist die Kleine Magellansche Wolke ein bedeutendes Forschungsobjekt zur Erforschung des Universums außerhalb der Milchstraße.
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