Kleiner Igeltenrek

Kleiner Igeltenrek

Kleiner Igeltenrek (Echinops telfairi)

Systematik
ohne Rang: Afroinsectiphilia
Ordnung: Tenrekartige (Afrosoricida)
Familie: Tenreks (Tenrecidae)
Unterfamilie: Igeltenreks (Tenrecinae)
Gattung: Echinops
Art: Kleiner Igeltenrek
Wissenschaftlicher Name der Gattung
Echinops
Martin, 1838
Wissenschaftlicher Name der Art
Echinops telfairi
Martin, 1838

Der Kleine Igeltenrek (Echinops telfairi), auch Kleiner Igeltanrek oder Telfairs Igeltanrek, ist eine Säugetierart aus der Familie der Tenreks (Tenrecidae). Er bewohnt die trockenen Wälder, Buschgebiete sowie Graslandschaften im westlichen und südlichen Madagaskar und kommt zudem in vom Menschen überprägten Landschaften vor. Sowohl der wissenschaftliche Gattungs- als auch der deutsche Trivialname verweisen auf die äußerlichen Ähnlichkeiten zu Igeln, was durch den rundlichen Körperbau, die spitze Schnauze und das stachelige Haarkleid hervorgerufen wird. Allerdings erreichen die Tiere nur die Hälfte der Größe eines europäischen Igels, auch die relative Hochbeinigkeit ist ein markanter Unterschied. Die Färbung des Fells ist variantenreich. Ein besonders auffälliges Merkmal findet sich im Gebissaufbau, da der Kleine Igeltenrek das am stärksten reduzierte Gebiss innerhalb der Tenreks aufweist.

Im Gegensatz zu Igeln ist der Kleine Igeltenrek an ein Leben in Bäumen angepasst und kann mit seinen kurzen, stark gebogenen Krallen und greiffähigen Händen und Füßen sehr gut im Geäst klettern. Er nutzt Baumhöhlen oder abgestorbene Bäume als Ruheplätze und ist überwiegend nachtaktiv. Zur Orientierung nutzt er eine einfache Echoortung. Die Hauptnahrung umfasst Insekten und andere Wirbellose, manchmal auch kleinere Wirbeltiere. Die Tiere sind auf das Überleben in den trockenen Landschaften spezialisiert, sie beziehen einen Großteil des Flüssigkeitsbedarfs aus der Nahrung und sind befähigt Urin anzureichern, zudem ist die Körpertemperatur instabil und passt sich der Außentemperatur an. In der trockenen und kühlen Jahreszeit, wenn das Nahrungsangebot zurückgeht, fallen sie in einen Starrezustand (Torpor). Die Fortpflanzung findet in der wärmeren und feuchteren Jahreszeit statt, ein Wurf besteht aus bis zu zehn Jungen, deren Individualentwicklung recht schnell verläuft. Mit Ausnahme von Muttertieren mit ihrem Nachwuchs tritt der Kleine Igeltenrek überwiegend allein auf.

Die Erstbeschreibung des Kleinen Igeltenreks erfolgte im Jahr 1838. In den darauf folgenden rund einhundert Jahren wurde mehrfach der eigenständige Gattungs-, teilweise auch der Artstatus angezweifelt. Es konnten aber zahlreiche Merkmale herausgearbeitet werden, die den Kleinen Igeltenrek von seiner Schwesterart, dem Großen Igeltenrek, unterscheiden. Er ist in seinem Bestand nicht gefährdet.


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