Die Klinische Psychologie ist ein Teilgebiet der Psychologie, das zur angewandten Psychologie zählt. Sie beschäftigt sich umfassend mit der wissenschaftlichen Erforschung von außergewöhnlichen psychischen Störungen und Zuständen; unabhängig von deren Ursache. Besonders betont wird dabei der fließende Übergang von normalem zu krankheitswertigem Erleben.[1]
Auch die Auswirkungen dieser Störungen und anderer körperlicher Erkrankungen (z. B. neurologischer Erkrankungen, Krebs, chronischer Herzleiden) auf Erleben und Verhalten sind ein Forschungsgegenstand. Ziel ist hier, den (chronisch) körperlich erkrankten Menschen so gut wie möglich zu unterstützen, die psychosozialen Folgen seiner Krankheit zu bewältigen.[2]
Ursprünglich handelte es sich um die psychologischen Methoden der Diagnostik und Therapie, soweit sie im Rahmen der Klinik bzw. der Krankenhausbehandlung (etwa als klinische Psychotherapie) anwendbar sind. Thematisch eng verbunden mit der Klinischen Psychologie sind die Medizinische Psychologie und die Neuropsychologie. Vor allem in Deutschland wird die Klinische Psychologie sehr weit definiert, da z. B. ein eigenständiges Teilgebiet der Counselling Psychology nicht existiert. Begriff und Inhalt der Klinischen Psychologie wurden im deutschen Sprachraum insbesondere durch Willy Hellpach[3] und das 1954 von Erich Stern[4] herausgegebene[5] Handbuch der klinischen Psychologie bekannter gemacht.